zum Hauptinhalt

Software-System steuert Frequenz-Auktion in USA: Superschnelle Lösung aus Potsdam

An der Universität Potsdam wurde ein Software-System entwickelt, das die Auktion der Radiofrequenzen steuern kann. Wie die Hochschule mitteilte, tragen Informatiker der Universität nun mit dem Software-System „Clasp“ dazu bei, dass die gerade erfolgende Neuordnung von Funkfrequenzen in den USA reibungslos vonstattengeht.

Stand:

An der Universität Potsdam wurde ein Software-System entwickelt, das die Auktion der Radiofrequenzen steuern kann. Wie die Hochschule mitteilte, tragen Informatiker der Universität nun mit dem Software-System „Clasp“ dazu bei, dass die gerade erfolgende Neuordnung von Funkfrequenzen in den USA reibungslos vonstattengeht. Die verantwortliche Federal Communications Commission (FCC) der USA hatte das System im Vorfeld des Großprojekts gemeinsam mit einem kanadischen Produkt ausgewählt, um es für diesen Prozess zu nutzen. Das System war am Lehrstuhl „Wissensverarbeitung und Informationssysteme“ entwickelt worden.

Die Neuordnung der Funkfrequenzen wird in einem zweistufigen Auktionsverfahren durchgeführt. Der erste Teil des Prozesses, mit einem Gesamtvolumen von 86 Milliarden Dollar, ist bereits beendet. Insgesamt finden 128 Auktionen statt, bei denen Frequenzen von Radiosendern aufgekauft und neu vergeben werden. Die beiden beteiligten Software-Systeme gewähren jeweils die Einhaltung der Interferenzbedingungen binnen einer Minute. Die Neuverteilung der Rundfunkfrequenzen muss einer Vielzahl von Randbedingungen und Optimierungsbedingungen genügen.

In den USA sind 2991 Radiostationen von der Neuordnung betroffen. Aber auch für andere Dienste, etwa im Mobilfunkbereich, sollen neue Frequenzbereiche geschaffen werden. Bei dem Projekt handelt es sich um einen Prozess immens großen Ausmaßes. So sind allein 2,7 Millionen Interferenzbedingungen herzustellen.

Das an der Universität Potsdam geschaffene Software-System „Clasp“, das die Auktion der Radiofrequenzen steuert, wurde in der Arbeitsgruppe von Torsten Schaub am Institut für Informatik und Computational Science erstellt. Es erlaubt, hochkomplexe kombinatorische Optimierungsprobleme zu lösen. Hinsichtlich der Frequenzverteilungen soll es aber auch dazu dienen, einen Betrag in zweistelliger Milliardenhöhe einzusparen. Im Vergleich zur früheren manuellen Handhabung des Vorgangs fallen laut Entwickler deutlich niedrigere Kosten an. Das System kann auch zur Softwarekonfiguration von handelsüblichen Linux-Systemen, zur universitären Stundenplanung und bei der automatischen Musik-Komposition eingesetzt werden. PNN/Kix

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })