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Feuerprobe. Suppenküchen-Koch Thomas Horn in der neuen Küche.

© M. Thomas

Landeshauptstadt: Suppenküche aus Edelstahl

Das Möbelhaus Porta hat der Volkssolidarität eine neue Kücheneinrichtung gesponsert

Stand:

Innenstadt - 35 bis 40 Essen werden täglich in der Suppenküche der Volkssolidarität zubereitet. Die namengebende Suppe gibt es allerdings nur am Samstag, ansonsten wird den Bedürftigen für zwei Euro ein vollwertiges Essen mit Fleisch oder Fisch angeboten. Frühstücken kann man im Suppenküchen-Container auf dem Gelände der Potsdamer Stadtverwaltung kostenlos. Wegen Arbeitskräftemangels – in der Suppenküche arbeiten vor allem Ein-Euro-Jobber und Ehrenamtler – ist am Sonntag geschlossen. Der Leiter der Einrichtung, Friedhelm Loter, ist darüber nicht glücklich. Es lasse sich im Moment aber nicht ändern, sagt er.

Dafür ändert sich etwas anderes: die Kücheneinrichtung. Das Möbelhaus Porta hat eine professionelle Industrieküche aus Edelstahl gesponsert. Am gestrigen Freitag überbrachte der Potsdamer Geschäftsleiter Jens Buskies den symbolischen Scheck, mit dem sie bezahlt wurde: 11 662 Euro. Vorher schon hatte der Restaurantleiter von Porta, Tosporn Schulz, bei der Zusammenstellung der Kücheneinrichtung geholfen und die passenden Schränke, den Elektroherd mit sechs Platten und Dunsthaube, die Warmhaltebecken und den Abwaschtisch ausgewählt, sodass der 45 Quadratmeter große Raum bis in die letzte Ecke ausgenutzt ist. Bisher bestand das Mobiliar aus zusammengewürfelten Schränken und gesponserten Einrichtungsgegenständen. „Die waren nicht schlecht“, sagt Bernd Maaß. „Sie entsprachen aber nicht den Anforderungen an eine Großküche.“ Bei der Hygiene habe man ein Auge zudrücken müssen.

Maaß ist Rentner und fährt als Ehrenamtler das Suppenküchen-Auto, holt Lebensmittelspenden ab und hilft gern, wenn Not am Mann ist – auch in Sachen Küche. Beim Sommergrillen mit den Linken und der SPD hatte er Linken-Fraktionschef Hans- Jürgen Scharfenberg angesprochen und der wiederum hatte sich an Porta gewandt. Bereits zur Weihnachtsfeier in der Suppenküche konnte Scharfenberg verkünden: Die neue Küche kommt. Die Linke legte noch einen Kaffeautomaten obendrauf und der Kommunale Immobilienservice (KIS) der Stadt, der für den Suppenküchen-Container zuständig ist, sorgte für neue Strom- und Wasserleitungen. Küchenmeister Thomas Horn und seine Crew können loslegen.

60 bis 80 Menschen – Obdachlose und andere Hilfsbedürftige – besuchen täglich den Container. Dort können sie sich auch mit wärmenden Sachen und im Notfall mit einem Schlafsack eindecken. Nicht alle Besucher kommen aus Potsdam, es sind eine ganze Reihe Berliner und einige Ausländer darunter.

Der lange und strenge Winter hat ihre Zahl aber eher dezimiert als verstärkt. Vor allem Berliner Obdachlose, die gern im Sommer einen Ausflug nach Potsdam machen, bleiben derzeit lieber in der Großstadtmetropole mit ihren warmen Bahnhöfen. Dennoch ist das Potsdamer Obdachlosenheim bis auf den letzten Platz gefüllt, wie Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger, die zur Besichtigung der neuen Küche gekommen war, sagte. „Bisher konnten wir jeden Bedürftigen unterbringen.“ dif

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