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Landeshauptstadt: Suppenküche benötigt professionelle Küchenausstattung

9500 Mahlzeiten pro Jahr an Familienküchenzeile zubereitet / Gespendetes Fahrzeug soll Kältebus werden

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Innenstadt - Die Küchensituation in der Potsdamer Suppenküche ist prekär: Seit vier Jahren werden an einer handelsüblichen Familienküchenzeile und mit einem normalen Elektroherd im Durchschnitt täglich mehr als 25 Essen zubereitet. 9505 Mahlzeiten sind es pro Jahr, die zu einem Preis von höchstens 1,50 Euro an Bedürftige gegeben werden.

Ohne eine aufwändige Kochplanung sei eine zeitgenaue Mittagsversorgung nicht möglich, schilderte Suppenküchen-Leiter Friedhelm Lother die Situation der SPD-Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein, die die Einrichtung gestern besuchte. Lother zeigte mit auseinanderfallenden Schubladen den Beweis: Familienküchen sind nicht ausgelegt für den täglichen Großkücheneinsatz. „Wir benötigen dringend eine neue Küche“, rief Bernd Maaß, ehrenamtlicher Helfer in der Einrichtung, potenzielle Spender auf, zu helfen. Auch der seit Jahren von Lother angemahnte Kühlraum fehlt der Einrichtung, die 2009 rund 17000 Tagesgäste und nur an einem Tag, am 1. Januar, geschlossen hatte.

Trotz der aufgeführten Verbesserungswünsche bewertete Jörg Jutzy, stellvertretender Geschäftsführer des Volkssolidaritätsverbands Mittelmark als Träger der Einrichtung, die grundsätzliche Situation am Standort Stadtverwaltung als „positiv“. So sei neben der Kleiderkammer Platz für ein separates Kinderzimmer, zudem könne man einen Waschservice für Kleidungsstücke anbieten, zählt Jutzy das Angebot der Suppenküche auf. „Das ist ohne Unterstützung der Stadt, finanzieller Hilfe aus dem Verband und Spenden von Unternehmen und Privatleuten nicht zu stemmen“, so der stellvertretende Volkssolidaritäts-Geschäftsführer. So gebe es über eine Spende der Mittelbrandenburgischen Sparkasse künftig einen eigenes Fahrzeug für die Suppenküche, das im Sommer vor allem für Kleidungs- und Essentransporte genutzt werden soll. „Im Winter wollen wir einen Kältebus daraus machen, um direkt vor Ort Bedürftigen in Potsdam zu helfen“, kündigte Jutzy an.

Die Stadt unterstützte die Einrichtung vor vier Jahren bei der Suche nach einem neuen zentralen Standort und fand auf ihrem eigenen Gelände Platz in einem Containerbau. Der ist noch bis 2012 baupolizeilich zugelassen – wie es danach weitergeht, ist derweil ungeklärt. „Auch hier benötigen wir Planungssicherheit“, mahnte Ehrenamtler Maaß an. KG

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