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Landeshauptstadt: Suppenküche zieht in umgebauten Büro-Container

Volkssolidarität begrüßt neues Domizil auf Stadtverwaltungs-Areal / Neu: Räume für Mutter und Kind

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Innenstadt - Die Suche nach einer Bleibe für die Suppenküche hat ein Ende: Heute will Jörg Jutzi von der Volkssolidarität dem Vermieter des jetzigen Domizils in der Lindenstraße, der Stiftung Großes Waisenhaus, wie gewünscht den Mietvertrag kündigen. Wie Sozialbeigeordnete Elona Müller gestern informierte, wird die Sozialeinrichtung Suppenküche Ende des Jahres in einen Bürocontainer auf dem Gelände der Stadtverwaltung umziehen. Vorher dort untergebrachte Mitarbeiter des Umweltamtes ziehen ins Sozialamt, Haus 2.

Die Stiftung Großes Waisenhaus hatte die Suppenküche nicht herauswerfen, aber das Haus in der Lindenstraße anderweitig nutzen wollen, erklärte die Beigeordnete. Wie sie informierte, wird der Bürocontainer nach den Bedürfnissen der Volkssolidarität umgebaut. Dafür will der Kommunale Immobilienservice (KIS) nach Auskunft von KIS-Mitarbeiter Knut Grellmann insgesamt 55 000 Euro investieren. Neben den notwendigen Sanitärräumen, einer Küche und je einem Aufenthalts- und Speiseraum wird es zwei neue Räume speziell für Mütter und ihre Kinder geben. Damit stehen der Suppenküche elf Räume mit einer Fläche von etwa 300 Quadratmetern zur Verfügung. Die Investitionskosten werden laut Grellmann vom KIS vorfinanziert und durch eine Nettokaltmiete von 857 Euro pro Monat refinanziert. „Für den Quadratmeterpreis von 2,94 Euro finden sie in Potsdam sonst nirgendwo einen Raum“, sagte Grellmann. Der KIS mache keinen Gewinn mit der Suppenküche. Zu den Umbauarbeiten gehört unter anderem der Bau eines behindertengerechten Eingangs.

Eigentlich endete laut Grellmann die Standzeit des Containers im kommenden Jahr. Er sollte abgerissen werden. In Absprache mit der Bauaufsicht wurde nun nach einigen technischen Änderungen eine Nutzungsdauer mindestens bis 2012 genehmigt. Damit sei „eine bestimmte Langfristigkeit“ gesichert. Man könne 2011 sogar „darüber reden, ob der Container noch zwei, drei Jahre länger hält“, so Grellmann.

Die künftigen Nutzer reagierten positiv auf die Lösung. Jörg Jutzi: „Wir sind sehr sehr froh.“ In der Lindenstraße gehe es eng zu, da stehe gegenwärtig die Waschmaschine neben den Lebensmitteln. Die in die Suppenküche kommenden Kinder hielten sich neben Rauchern auf und seien in unmittelbarer Umgebung von Leuten, die gewaltbereit sind. Wie Sozialarbeiterin Ulrike Otto ergänzte, steht in der Lindenstraße die Dusche neben der Toilette. Jutzi sagte zu den ab Jahresende besseren Bedingungen im Container, kein Besucher der Suppenküche werde verwöhnt. In der Einrichtung für Wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit Bedrohte werde „Hilfe zur Selbsthilfe“ geleistet. Dazu gehörten „ansprechende normale Lebensverhältnisse“.

Für die Einrichtung der künftigen Mutter-Kind-Räume sucht die Volkssolidarität noch Möbel – oder Geld. gb

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