Homepage: Surfpoeten füllen Kulturzentrum „Montagskultur“ erfolgreich neu gestartet
Bis auf den letzten Stuhl waren am Montagabend die Plätze im Theatersaal des studentischen Kulturzentrums (KUZE) belegt. Auch die Aussicht, die nächsten zwei Stunden im Stehen verbringen zu müssen, hielt einige nicht davon ab, die erste „Montagskultur“ seit über zwei Monaten zu besuchen.
Stand:
Bis auf den letzten Stuhl waren am Montagabend die Plätze im Theatersaal des studentischen Kulturzentrums (KUZE) belegt. Auch die Aussicht, die nächsten zwei Stunden im Stehen verbringen zu müssen, hielt einige nicht davon ab, die erste „Montagskultur“ seit über zwei Monaten zu besuchen. Angesagt hatte sich die Berliner Autorengruppe „Surfpoeten“. Mit viel Elan begannen dann vier Männer um die 40, in Jeans und Strickjacken das Publikum mit ihren lustigen, skurrilen und teils melancholischen Texten zu begeistern. Ihr Repertoire reichte von Geschichten über vertauschte Bio-Eier in der „Kaufhalle“, über 38-jährige Schriftsteller, die über alles eine Meinung haben, bis zu Texten über Menschen, die an die Ostsee fahren, um es sich einmal richtig schlecht gehen zu lassen.
Mit dieser Lesung ist den drei neuen Kulturreferentinnen des Allgemeinen Studierendenausschusses der Universität Potsdam (AStA) der Neustart der Veranstaltungsreihe „Montagskultur“ erfolgreich gelungen. In den Semesterferien soll sie jeden dritten Montag, im Sommersemester alle zwei Wochen stattfinden. Zudem soll das Programm zukünftig „breiter gefächert“ sein, um mehr Studierende anzusprechen, sagt die Referentin Katrin Geller. Ende Februar kommt die A-capella-Gruppe „Hohes C“ und für März ist eine umweltpolitische Podiumsdiskussion angesetzt.
Die drei haben es sich jedoch nicht nur zum Ziel gesetzt, ein kostenloses kulturelles Programm anzubieten, das speziell auf junge Menschen zugeschnitten ist. Zugleich wollen sie die Potsdamer Studenten stärker in das kulturelle Leben der Stadt einbinden. Bei einem Kleinkunst-Wettbewerb können die Studenten zeigen, was sie können und sich für das Rahmenprogramm des Hochschulsommerfestes qualifizieren. Ein Band-Wettbewerb im April soll ebenfalls hierfür die Auswahl der musikalischen Unterhaltung erleichtern. Das Sommerfest am 16. Juni wird auch in diesem Jahr wieder als Höhepunkt des „festival contre le racisme“ geplant.
Im Gegensatz zu ihren Vorgängern würden die Referentinnen den Haushalt der Studierendenschaft gern durch Sponsoring entlasten, sagt Korreferentin Franziska Schillert. Da das KUZE jedoch werbefrei bleiben soll, bleibe auch ihre Kulturarbeit weiterhin „unkommerziell“. Die Zusammenarbeit mit den anderen AStA-Referenten funktioniere gut. Insbesondere Clas Hasslinger, Referent für das Kulturzentrum, helfe stets schnell und unkompliziert, lobt Maika Stachowski. Man teile das Ziel, das „alternativ“ geprägte Kuze bekannter zu machen und einem breiteren studentischen Publikum zu öffnen.
Beispielsweise hat sich das „NutzerInnenplenum“ bisher dagegen ausgesprochen, dass politische Hochschulgruppen dort Veranstaltungen durchführen. Es bestehe die Gefahr, dass das KUZE von diesen vereinnahmt werde. Nach Clas Hasslinger steht das Kuze aber jedem offen: „Das sind schließlich unsere Räume und dem Föderantrag war zu entnehmen, dass das Kulturzentrum ein Schmelztiegel aus Kultur und Politik sein soll.“ Gemeinsam mit mit den Betreibern der Kneipe und dem Finanzreferenten will er zudem in den nächsten Monaten über Möglichkeiten beraten, die finanzielle Situation des Zentrums weiter zu verbessern. Insbesondere sei geplant, die anderen Potsdamer Hochschulen stärker für das Projekt zu begeistern. Benjamin Kleemann
Benjamin Kleemann
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: