Von Sebastian Poser: SVB-Abwehrriegel einmal durchbrochen
Fußball-Drittligist Babelsberg 03 unterlag am Sonntag beim SV Wehen Wiesbaden mit 0:1
Stand:
Sie ackerten und rackerten, kämpften, grätschten, rannten. 90 Minuten lang. Und standen nach dem Schlusspfiff doch mit leeren Händen da. Mit 0:1 (0:0) unterlagen die Drittliga-Fußballer des SV Babelsberg 03 am Sonntag im Gastspiel beim SV Wehen Wiesbaden. Sie kassierten so vor 3025 Zuschauern in der Brita- Arena die erste Saison-Pleite im zweiten Spiel. Trotz großem Kampf, trotz großem Einsatz.
Doch das Abwehrbollwerk, das der Aufsteiger in der hessischen Landeshauptstadt errichtete – es hielt dem Druck der Gastgeber nicht bis zum Abpfiff statt. „Vor allem, weil wir für zu wenig Entlastung nach vorne gesorgt haben“, sagte Nulldrei-Stürmer Dominik Stroh-Engel, der an alter Wirkungsstätte die beste, weil einzige große Torchance der Babelsberger per Kopf vergab (83.). Und so den Führungstreffer des ehemaligen Zweitligisten, der mit dem Heimerfolg den zweiten Sieg im zweiten Spiel einfuhr, durch Neuzugang Addy-Waku Menga (62.) nicht egalisieren konnte. „Dennoch bin ich mit dem Auftreten meiner Mannschaft vollauf zufrieden“, sagte SVB-Trainer Dietmar Demuth. „Wir haben wenig Chancen zugelassen und hätten einen Punkt verdient gehabt.“
Doch der Ausgleichstreffer blieb aus, Babelsberger Torchancen waren Mangelware. Ein Schüsschen des eingewechselten Süleyman Koc in die Arme des weitestgehend beschäftigungslosen SVWW- Schlussmanns Michael Gurski (73.) und eben Stroh-Engels Kopfball – mehr war es nicht, was die Gäste an Offensivaktionen zustande brachten. „Einfach auch deshalb, weil wir zu viele lange Bälle gespielt haben“, befand Stroh-Engel. „Wir haben über die gesamte Spielzeit nicht den Mut gefunden, spielerisch nach vorne zu kommen.“
Und auch in der ersten Hälfte fehlte den kompakt stehenden Gästen der letzte Zug zum Tor. Echte Chancen blieben – auf beiden Seiten – Mangelware, nur die Direktabnahme von Mittelfeldantreiber Almedin Civa (32.) und auf der anderen Seite Jan Fießers Schuss am Tor vorbei (39.) sorgten für einen Anflug von Gefahr. Bezeichnend für die Harmlosigkeit beider Teams: Die erste Ecke der Partie bekamen die Platzherren in der 38. Minute zugesprochen, Babelsberg gar erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte.
Kein Wunder also, dass das Tor des Tages „ein Zufallsprodukt war“, wie Stürmer Stroh-Engel sagte: Der kurz zuvor eingewechselte Wiesbadener Angreifer Jovan Damjanovic eroberte sich im Babelsberger Strafraum den Ball, legte uneigennützig quer auf Addy-Waku Menga, und der ließ sich nicht zweimal bitten, das Leder aus zehn Metern am chancenlosen Nulldrei-Schlussmann Marian Unger vorbei ins linke untere Eck einzuschieben. Er durchbrach so den Abwehrriegel der Gäste und nahm den Liga-Neulingen den einen Punkt, den sich die Demuth- Elf nach dieser Partie eigentlich redlich verdient hätte.
Wiesbaden: Gurski; Ledgerwood, Barg, Lanzaat, Schönheim; Fießer; Menga, Janjic (57. Sailer), Bohl, Mintzel (68. Benjamin Hübner); Ziemer (61. Damjanovic)
Babelsberg 03: Unger; Evers, Surma, Hoffmann, Paul; Civa (66. Prochnow), Schütz; Makarenko, Müller (77. Engler), Kocer (61. Koc); Stroh-Engel
Sebastian Poser
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