INTERVIEW: SVB-Fan Renè Kulke fordert Transparenz
Herr Kulke, beim Braunschweig-Spiel äußerten die SVB-Fans ihren Unmut mit einem großen Transparent. Eine geplante Aktion?
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Herr Kulke, beim Braunschweig-Spiel äußerten die SVB-Fans ihren Unmut mit einem großen Transparent. Eine geplante Aktion?
Nein, ich war auch überrascht, aber es hat den Nagel wohl auf den Kopf getroffen. Die Nordkurve ist nunmal eine politische Kurve, und wir wollen daraus eben auch ein Thema machen. Ob im Fanladen oder in den Kiezkneipen – es gibt ja in den vergangenen Tagen kaum noch ein anderes Thema.
Das dürfte für den Verein kaum gut sein.
Nein. Wenn man in den vergangenen Tagen über Babelsberg gelesen hat, gings kaum noch um Sport. Das kann sich einbrennen. Der BFC Dynamo hat auch sein Image als Stasi-Verein weg.
Fordern die Fans den Rücktritt Hechels?
Ich wäre mit meinen 27 Jahren vermessen, das zu fordern. Ich war zu Stasi-Zeiten noch ein kleines Kind. Aber heute als Erwachsener kann ich einschätzen, wie man mit seiner Vita umgehen sollte. Und da stehen Offenheit, Klarheit und Transparenz ganz oben. Das fehlt mir sehr. Mit Schweigen ändert man nichts.
Die Problematik um Rainer Speer und Ralf Hechel dürfte sich auch auf die Fanszene auswirken.
Sicherlich. Wir haben einen großen ehrenamtlichen Kreis beim SVB, der sich recht kreativ um viele Angebote rund um ein Heimspiel bis hin zur Kinderbetreuung kümmert. Und oftmals stößt man dabei bei der Vereinsführung auf taube Ohren. Ich bin zwar kein Freund von unkontrollierter Pyrotechnik im Stadion, die beim SVB leider immer noch gezündet wird. Aber ein bengalisches Feuer schadet dem Verein ganz sicherlich weniger als diese Doppelmoral, die hier an den Tag gelegt wird.
Interview: Henner Mallwitz
René Kulke (27) ist „Vorsänger“ der SVB-Fans und war einige Zeit lang auch Stadionsprecher. Seit zehn Jahren hat der Babelsberger kein Auswärtsspiel versäumt.
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