zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Symbolischer Protest für Liebigstraße

Innenstadt - Etwa einen Monat nach der polizeilichen Räumung des linksalternativen Hausprojekts „Liebigstraße 14“ in Berlin-Friedrichshain hat die linke Szene in Potsdam symbolisch ein leerstehendes Haus in der Innenstadt besetzt. Die etwa zweistündige Aktion fand am Sonntag statt, teilte die Polizei gestern mit.

Stand:

Innenstadt - Etwa einen Monat nach der polizeilichen Räumung des linksalternativen Hausprojekts „Liebigstraße 14“ in Berlin-Friedrichshain hat die linke Szene in Potsdam symbolisch ein leerstehendes Haus in der Innenstadt besetzt. Die etwa zweistündige Aktion fand am Sonntag statt, teilte die Polizei gestern mit.

Anwohner hätten gegen 16 Uhr bis zu 50 Personen gemeldet, die sich vor einem Holländerhaus in der Kurfürstenstraße 12 versammelt hatten – vor wenigen Jahren auch ein alternatives Wohnprojekt, jetzt leersstehend. Bei sich hatten die teils vermummten Demonstranten Plakate mit Aufschriften wie „Hohe Miete? Muss nicht sein, zieht in leere Häuser ein“. Auf einem Foto der Aktion ist ein Vermummter zu sehen, der ein brennendes bengalisches Feuer aus dem Fenster des denkmalgeschützten Hauses hält. Laut Polizei wurden Platzverweise ausgesprochen. Zudem habe der herbeigeeilte Hauseigentümer eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch gestellt. Ebenso werde wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt. Nach zwei Stunden sei die Gruppe wieder abgezogen, hieß es. „Es kam – anders als in Berlin vor einem Monat – nicht zu weiteren Straftaten“, sagte Polizeisprecher Mario Heinemann.

In einer Erklärung einer anonymen AG „Fünf(zig) vor 12“ zu der Aktion hieß es, mit der Aktion wolle man sich mit den Ex-Bewohnern der Liebigstraße „solidarisieren“. Die Ereignisse rund um die Räumung „machen uns wütend“. Auch in Potsdam würden seit Jahren schon „ganze Bevölkerungsschichten aus ihren Wohnungen und Vierteln verdrängt“, Grund seien steigende Mieten – obwohl zugleich Häuser wie die Kurfürstenstraße 12 leer stehen würden. Wenn „Lebensgrundlagen“ so „kommerzialisiert“ würden, seien Mittel wie Hausbesetzungen als Reaktion „legitim“, so die AG „Fünf(zig) vor 12“. HK

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })