Landeshauptstadt: Synagoge: Projekt nimmt weitere Hürde Genehmigung erteilt / Baubeginn Frühjahr 2011

Innenstadt - Es scheint Fortschritte beim Potsdamer Synagogen-Projekt zu geben: Das Landesfinanzministerium hat die „Haushaltsunterlage Bau“ genehmigt. „Damit kann jetzt an die Ausführungsplanung gegangen werden“, erklärte gestern der Vorsitzende des Bauvereins, Horst Mentrup. Da diese Genehmigung bereits früher erwartet wurde, entstehe nun eine Verzögerung im Bauablauf, die Mentrup als „harmlos“ bewertet. Nach einem Baubeginn für die Synagoge an der Schlossstraße 1 im Frühjahr 2011 sei mit der Fertigstellung im März/April 2013 zu rechnen. Eigentlich habe die Synagoge noch 2012 fertig werden sollen, zum 20. Jahr der Landesverfassung. Die Sprecherin des Finanzministeriums, Ingrid Mattern, erklärte, es habe einen „ganz normalen Dienstweg“ gegeben. Beobachter werten die nun vorgelegte Haushaltgenehmigung im gegenwärtigen Synagogenstreit dennoch als erneute Positionierung des Landes zugunsten des Projektes. Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller (parteilos) sagte gestern bei der Stolperstein-Verlegung: Potsdam werde eine Synagoge bauen, „egal wie die gegenwärtige Diskussion läuft“. Diese müsse „eine tolerante Stadt aushalten“. Der Kritiker des Synagogen-Entwurfes, der Dirigent Ud Joffe, warb gestern für „eine Denkpause“. Es bestehe kein Zeitdruck; es könne diskutiert werden, ob es „eine Synagoge für alle“ werden solle. Norbert John, Geschäftsführer des Brandenburgischen Landesbetriebs für Liegenschaften und Bauen sagte, im vierten Quartal 2010 werde die europaweite Ausschreibung starten. Die Synagoge werde dem Land inklusive Sicherheitsaufwand und Umsatzsteuer 5,3 Millionen Euro kosten. Das Grundstück stellt ebenfalls das Land Brandenburg. gb