Landeshauptstadt: Synagogenbau: Zeitplan ist nicht zu halten

Innenstadt - Auch der neue Zeitplan für eine Einigung im Synagogenstreit kann nicht eingehalten werden. Im August war verabredet worden, dass sich die Jüdische Gemeinde Potsdam, die Synagogengemeinde und die Gesetzestreue Jüdische Gemeinde im Oktober über die Raumaufteilung einigen. Das sei aber bis jetzt nicht gelungen, sagte Wissenschaftsstaatssekretär Martin Gorholt (SPD) am gestrigen Mittwoch auf PNN-Anfrage. In diesem Punkt seien weitere Gespräche nötig und auch verabredet.

Trotz der Verzögerung halte er es noch für möglich, dass im Frühjahr oder Frühsommer der Grundstein für den Synagogenneubau an der Schlossstraße gelegt werde, sagte Gorholt. Dafür sei aus seiner Sicht eine Einigung bis Ende Januar nötig – über die Raumaufteilung, aber auch die anderen strittigen Punkte. So müssen die Gemeinden auch noch in Bezug auf die Fassadengestaltung sowie die Trägerstruktur der künftigen Synagoge eine gemeinsame Linie finden.

Eigentlich sollte die Synagoge längst stehen, doch wegen des Streits innerhalb der jüdischen Gemeinschaft um die Gestaltung der Fassade und um die Raumaufteilung im Inneren wurde 2011 ein Baustopp verhängt. Seitdem herrscht Stillstand bei der Baugrube an der Schlossstraße. Das Land hält für den Neubau 4,5 Millionen Euro bereit. Vertreten wird es von Staatssekretär Gorholt, der sich seit Jahren um eine Einigung bemüht. Die alte Potsdamer Synagoge stand einst am Wilhelmplatz, heute Platz der Einheit. 1938 wurde sie von den Nationalsozialisten geschändet und während des Krieges durch Brandbomben zerstört. wik