Mohammeds SICHT: Syrische Küche
Mohammed Al-Masri ist vor rund zwei Jahren aus seiner syrischen Heimatstadt Homs geflohen. Der 23-Jährige ist freier Mitarbeiter bei den PNN und berichtet an dieser Stelle in loser Folge über sein neues Leben in Potsdam. Heute: die syrische Küche.
Stand:
Die syrische oder arabische Küche ist in der ganzen Welt berühmt, viele Menschen interessieren sich dafür. Es gibt verschiedene Speisen und ich finde sie sehr lecker – zumindest viele. Wie in den meisten Küchen gibt es auch in der arabischen Küche Vorspeisen, Hauptspeisen, Salate, Suppen und Desserts.
Vorspeisen heißen bei uns Hawader. Dazu gehören zum Beispiel Falafel oder Humus, aber auch Baba Ghanoush aus Auberginen und Tahin, Fatteh mit Kichererbsen oder Fattousch – ein Salat mit geröstetem Brot. Auch Foul aus Bohnen und Olivenöl wird bei uns gereicht oder Kibbeh aus Bulgur, Hackfleisch und Zwiebeln. Dann gibt es noch Makdos aus Auberginen und roter Paprika, Schanklisch aus Frischkäse und Feta oder Labne, eine Art Joghurt mit Olivenöl. Wir haben auch verschiedene Käsesorten, zum Beispiel Akkawi aus der Stadt Akka in Israel, Nablusi aus Nablus oder Schleyer – ein Zopfkäse aus Syrien. Von all diesen Sachen schmeckt mir Fatteh am besten. Meine Mutter macht das oft – manchmal auch wenn sie aus Strausberg zu Besuch bei mir in Potsdam ist.
Zu den bekanntesten Hauptspeisen gehört bei uns zum Beispiel Kousa mahshi, mit Reis und Lamm gefüllte Zucchini, oder Shich Tawook, ein Gericht aus Hühnerbrust. Auch Mulukhiyah wird in Syrien zubereitet, das ist ein grüne Soße, die man zum Beispiel mit Fleisch isst. Mankich ist hingegen sowas Ähnliches wie Pizza – belegt mit gehacktem Lamm oder Käse, und gewürzt mit Thymian oder Chili. Mein Lieblingsgericht ist aber Kebab. Das ist in Syrien ein anderes Gericht als hier: Wir stecken Lammfleisch und Lammfett zusammen mit Tomaten oder Zwiebeln auf einen Spieß und grillen das Ganze. Seit ich in Deutschland bin, habe ich kein arabisches Kebab mehr gegessen, nur türkischen Döner. Der war auch lecker.
Der Überbegriff für Süßigkeiten ist bei uns Alhulawiat. Zum Beispiel essen wir Bitifor – das kommt vom Französischen Petit Fours. Das sind kleine Gebäcke. Auch das Blätterteiggebäck Baklava gibt es bei uns oder Namoura, ein Gries-Kokos-Kuchen.
Deutsches Essen habe ich bisher noch kaum probiert. In der Nähe von meiner Wohnung gibt es einen afghanischen Laden. Dort gibt es fast alles aus der arabischen Küche zu kaufen, sodass ich syrische Gerichte kochen kann.
Mohammed Al-Masri
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: