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Von Michael Meyer: Tabellenspitze als Motivation

Fußball-Regionalligist SV Babelsberg 03 empfängt heute Aufsteiger Altona 93

Stand:

Julian Prochnow ist zuversichtlich: „Wir wollen als Spitzenreiter am Freitagabend zu Hause gegen Altona besser spielen als zuletzt in Cottbus. Ich hoffe, es klappt und wir gewinnen, denn mit einem weiteren Sieg könnten wir uns oben festsetzen.“

Prochnow ist mit dem SV Babelsberg 03, der heute Abend unter Flutlicht Aufsteiger Altona 93 empfängt, seit dem vergangenen Sonntag Tabellenführer der Fußball-Regionalliga Nord. „Ein schönes Gefühl. Wir überbewerten diesen ersten Platz aber nicht“, verspricht der 22-jährige Mittelfeldspieler, der im Oktober an der Potsdamer Universität das dritte Semester seines BWL-Studiums beginnt und weiß: „Gegen Altona werden wir im spielerischen Bereich deutlich zulegen müssen, um erfolgreich zu sein.“

Das fordert auch SVB-Cheftrainer Dietmar Demuth. „Ich wünsche mir, dass wir am Freitag besser spielen als zuletzt in Cottbus“, sagt der 53-Jährige. „Und ich bin zuversichtlich, dass die Mannschaft jetzt ein anderes Spiel zeigt. Schließlich wollen wir nun unserem eigenen Publikum zeigen, dass wir zurecht ganz oben stehen. Dies vielleicht eine weitere Woche genießen zu können, ist doch eine schöne Motivation für die Jungs.“

Auch Torsten Fröhling, seit einem Jahr Altonas Trainer, hofft heute in Babelsberg auf Besserung seiner Elf, die vor Wochenfrist daheim gegen Holstein Kiel 1:6 unterging. „Unsere Mannschaft kann eigentlich nur nach vorn marschieren, und ich lasse sie auch immer laufen“, erklärt der Mecklenburger. „In der vergangenen Oberliga-Saison klappte das gut, da schossen wir ja auch 80 Tore. Jetzt gegen die Kieler, die am Ende mit uns Jojo spielten, gegen Babelsberg und andere Mannschaften geht das aber nicht mehr.“

Mit 8:11 Toren hat der Neuling die bislang zweitbeste Treffer-, aber auch die zweitschlechteste Gegentor-Bilanz der Regionalliga Nord. Je zwei Siegen gegen den Chemnitzer FC (4:3) und Hannover 96 II (2:0) sowie Niederlagen gegen FC Oberneuland (1:2) und Kiel (1:6) verdankt Altona 93 – im Juni 1893 im gleichnamigen Hamburger Stadtteil gegründet und damit einer der ältesten deutschen Fußball-Vereine – derzeit Tabellenrang zehn. „Mit unseren sechs Punkten sind wir sehr zufrieden, denn wir haben nur ein Saisonziel – dem Klassenerhalt“, so Fröhling. Der trotzdem ehrgeizig ist. „Unsere Spieler sind alles reine Amateure, die Freitag extra einen Tag Urlaub nehmen. Wir fahren nicht nach Babelsberg, um uns die Studios anzusehen, sondern um dort möglichst zu punkten, obwohl wir noch nie ein Flutlichtspiel positiv gestalteten“, sagt der 42-Jährige, der personell alles an Deck hat. Auch den Ex-Babelsberger Sören Warnick und Stürmer Michael Starck, der in vier Spielen bereits viermal traf.

„Altonas guten Sturm dürfen wir nicht unterschätzen“, meint Dietmar Demuth. „Aber wir haben hinten bisher gut gestanden.“ Nur ein Gegentor wie Nulldrei hat bislang keiner der anderen 53 Regionalligisten zu verzeichnen. Allerdings muss der SVB-Trainer noch ein Spiel auf den rot-gesperrten Denis Weidlich verzichten. Björn Laars, der in dieser Woche zum C-Trainer-Lehrgang in Lindow weilte, ist beim Abschlusstraining heute Vormittag wieder mit dabei und kann am Abend spielen. Ebenso wie Patrick Moritz, der erstmals in dieser Saison in der Startelf stehen soll.

Anpfiff ist heute um 19 Uhr.

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