Landeshauptstadt: Tack fordert Entschädigungfür Studenten
Innenstadt - Anita Tack von den Linken kritisiert, dass Studenten mit Semesterticket keine Entschädigung der S–Bahn für das Chaos der letzten Wochen erhalten. „Die S-Bahn hat insbesondere in Potsdam einen großen Imageverlust erlitten, diesen sollte sie kompensieren“, sagte die Landtagsabgeordnete gestern bei einer Fahrgast-Diskussion im Wahlquartier der Linken in den Bahnhofspassagen.
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Innenstadt - Anita Tack von den Linken kritisiert, dass Studenten mit Semesterticket keine Entschädigung der S–Bahn für das Chaos der letzten Wochen erhalten. „Die S-Bahn hat insbesondere in Potsdam einen großen Imageverlust erlitten, diesen sollte sie kompensieren“, sagte die Landtagsabgeordnete gestern bei einer Fahrgast-Diskussion im Wahlquartier der Linken in den Bahnhofspassagen.
Matthias Arndt, für Beschwerden bei der S-Bahn zuständig, erklärte, dass lediglich Kunden mit einer Jahreskarte mit einem „Freimonat“ entschädigt würden. Das sei ein Entgegenkommen des Unternehmens, denn damit erhielten selbst diejenigen Teilnehmer am Verkehrsverbund eine Kompensation, welche die S-Bahn überhaupt nicht benutzen. Arndt kündigte darüber hinaus an, dass es noch bis Dezember dauern werde, bis die S-Bahn zwischen Potsdam und Berlin wieder normal verkehre.
Anita Tack griff auch die Verkehrspolitik der Landesregierung an und bezeichnet den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) als eine Form der „Daseinsvorsorge.“ Im ÖPNV-Gesetz des Landes hingegen sei er als „freiwillige Aufgabe“ der Landkreise und kreisfreien Städte bezeichnet. Tack wiederholte die Forderungen der Linken, ein Sozialticket für den Bereich des Verkehrsverbundes anzubieten. Nicht nur Hartz-IV-Empfänger, sondern auch die so genannten Aufstocker unter den Geringverdienenden sollten in den Genuss dieses Tickets kommen. Laut Tack seien das im Land 350 000 Anspruchsberechtigte. Die Agentur für Arbeit solle jedes Ticket mit 20 Euro pro Monat subventionieren. Ferner forderte Tack eine beitragsfreie Schülerbeförderung. „Das ist wegen der Chancengleichheit notwendig, denn viele Eltern können die jetzigen Zuzahlungen nicht bezahlen.“ Der Schülerverkehr sei als Landesaufgabe zu finanzieren.
Tack kritisierte ebenso die Ausschreibung von 16 Regionalstrecken durch Brandenburgs Verkehrsminister Reinhold Dellmann (SPD). Sie sei zum falschen Zeitpunkt erfolgt, ohne die EU-Richtlinie abzuwarten. Laut Karsten Preißel, Leiter Produktion und Technik der DB Regio, habe das Ergebnis zu berechtigten Unruhen in der Belegschaft geführt. Die DB-Regio beschäftige 2000 Mitarbeiter, 50 Arbeitsplätze seien laut Tack jetzt gefährdet.
Preißel gab bekannt, dass in Zukunft bedeutende Verbesserungen im Regionalverkehr für Potsdam zu erwarten seien. Das Unternehmen habe 48 neue Triebwagen bestellt, welche im Jahre 2011 zum Einsatz kommen. Die neuen Fahrzeuge böten wesentlich mehr Komfort durch größere Laufruhe und Klimatisierung. Profitieren werde zum Beispiel die Bahnverbindung nach Golm. Ab Dezember 2011 sollen die Züge bis Berlin-Friedrichstraße verkehren. Günter Schenke
Günter Schenke
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