Landeshauptstadt: „Tag der Sonne“ am 6. Mai
Solarverein und Exploratorium bereiten ein Solarfest am Haus der Natur vor
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Innenstadt – Die Vorbereitungen für den „Tag der Sonne“ am Sonntag, dem 6. Mai, laufen auf Hochtouren. Die Federführung für die Veranstaltung vor dem Haus der Natur in der Lindenstraße 34 hat der neu gegründete Potsdamer Solarverein. Er hat im Haus der Natur, das auf seinem Dach eine der größten Solaranlagen Potsdams betreibt, seine Heimstatt. Die Vorsitzende Sophie Haebel erklärt: „Unser Verein setzt sich für die zukunftsfähige Energiegewinnung und -einsparung ein.“ In diesem Sinne werde auch der „Tag der Sonne“ gestaltet. So werde die Gewinnung von Sonnenstrom durch Photovoltaiktechnik für Kinder und Erwachsene in Filmen erklärt.
Wie Dr. Axel Werner vom Exploratorium Potsdam informiert, werde sein Haus die wissenschaftlichen Grundlagen der Solarstromgewinnung anschaulich erklären und beispielsweise Solarstrom-Fahrzeuge fahren lassen. Darüber hinaus gebe es Mach-Mit-Experimente zum Thema Energie und Sonne. Mit von der Partie sind die Verbraucherzentrale und die Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP), die insbesondere über die Einsparung von Energie informieren. Darüber hinaus beraten vier Solar-Fachfirmen zur Nutzung der Sonnenenergie. Hierbei handelt es sich nicht um trockene Informationen, sondern die Firmen zeigen auch ihre Produkte. Das Solarfest ist eingebettet in Spiel-Angebote für Kinder; es gibt Kaffee und Kuchen und vieles mehr.
Haebel verweist besonders auf die Bürgersolaranlagen. Aus den Betreibern der ersten Anlage dieser Art an der Fritz-Lang-Straße 10 -12 rekrutieren sich die Mitglieder des Solarvereins, der derzeit elf Mitglieder hat. In Drewitz ist die Bürgersolaranlage seit dem 28. Dezember 2006 am Netz. Die bis zu 8,7 Kilowatt leistende Photovoltaik-Anlage hat bisher Strom „für 200 Stunden Staubsaugen“ produziert, wie die Geschäftsführerin der Potsdamer Bürger-Solar GbR, Sophie Haebel, bei der Vorstellung des Projektes im Frühjahr diesen Jahres sagte. Der Solarstrom wird gemäß dem Erneuerbaren Energien-Gesetz (EEG) von den örtlichen Energieunternehmen zu einem festgelegten Preis abgenommen. Die Stadtwerke Potsdam vergüten die eingespeiste Kilowatt-Stunde der Bürgersolaranlage mit 51,8 Cent.
„Das Potenzial für solche Anlagen ist in Potsdam sehr groß“, meint Haebel. Zwar gebe es konkret keine weiteren Projekte, aber es gebe Gespräche etwa mit der Montessorischule an der Gontardstraße, um auf deren Dach eine Bürgersolaranlage zu installieren. Wegen seiner Südlage sei dieses Gebäude hierfür besonders geeignet. „Neben der umweltfreundlichen Energiegewinnung ist die Bürgersolaranlage eine gute Altersversorgung“, wirbt die Vereinsvorsitzende. So habe die erste Bürgersolaranlage bereits die Anschaffungskosten nach zwei Jahren wieder „eingespielt“. Für die Bürger-Initiatoren seien sichere Renditen zwischen drei und vier Prozent ihrer Einlagen zu erwarten. „Bei einer entsprechender Größe arbeitet die Anlage nach einer Zeit von zehn Jahren nur noch für mich“, sagt Dr. Werner vom Exploratorium.
Der „Tag der Sonne“ steht im Zusammenhang mit der deutschlandweiten „Woche der Sonne“, die der Bundesverband der Solarindustrie vom 28. April bis zum 6. Mai veranstaltet. Das Bundesumweltministerium unterstützt diese Initiative. Schirmherr ist Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD), der Anfang des Jahres Solargruppen, Handwerker, Kommunen und Anlagenbetreiber aufgefordert hat, lokale Veranstaltungen zu organisieren. Deutschlandweit soll es 1100 Veranstaltungen zu Solarstrom und -wärme geben. Günter Schenke
Weiteres im Internet unter:
www.solarlokal-potsdam.de
Günter Schenke
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