Sport: „Tagesform entscheidet“
Ex-Turbine Viola Odebrecht: Habe schon Herzklopfen
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Bereits in der 2. Hauptrunde des DFB-Pokals der Frauen empfängt Turbine Potsdams morgen den momentanen Bundesliga-Zweiten FCR Duisburg (14 Uhr, Karl-Liebknecht-Stadion). Für den Ruhrpott-Klub kickt seit dieser Saison die frühere Turbine-Kickerin Viola Odebrecht.
Wie geht es Ihnen beim FCR Duisburg, Frau Odebrecht?
Gut. Ich habe mich hier gut eingelebt.
Sie leben jetzt in Köln.
Ja, weil ich mein Sportstudium jetzt an der hiesigen Sporthochschule Köln fortsetze. Aber der Weg nach Duisburg ist nicht weit, ich fahre etwa eine dreiviertel Stunde. Das geht, zumal acht, neun Spielerinnen unserer Mannschaft aus dieser Ecke kommen. Auch unser Trainer wohnt in einem Dorf nahe Kölns.
Stichwort Trainer: Welche Rolle spielen Sie im Konzept von Dietmar Herhaus?
Die gleiche, die ich auch bisher gewohnt war. Ich spiele zentral im defensiven Mittelfeld, wie in meinen bisherigen Vereinen.
Letzten Sonntag in Rheine spielten Sie erstmals durch. Warum wurden Sie davor immer nur ein- oder ausgewechselt?
Da fragen Sie lieber den Trainer. Er fand wahrscheinlich, dass ich noch nicht da bin, wo er mich haben will, so dass er sich für andere Varianten entschied.
Konditionelle Probleme hatten Sie nach einem Jahr im Uni-Team der Florida University Tallahassee und beim isländischen Erstligisten Valur Rejkjavik nicht?
Nein, Kondition war noch nie meine Schwäche. Aber das Tempo der Spiele in den USA und Island war doch geringer als in der Bundesliga. Ich brauchte schon Zeit, um hier wieder reinzufinden.
Was ist zur Zeit eigentlich los beim FCR? Man hört von Zoff zwischen Stürmerin Inka Grings, die den Klub verlassen will, und Ihrem Trainer.
Dazu möchte ich nichts sagen.
Trotzdem: Belastet dieser öffentlich ausgetragene Streit die Mannschaft?
Nein, das würde ich nicht sagen.
Wie sehen Duisburgs Saisonziele aus?
Wir wollen das DFB-Pokalfinale erreichen und in der Meisterschaft ganz oben mitspielen, um möglichst sogar den Titel zu holen.
Haben Sie immer noch ein Auge und Ohr für Turbine Potsdam übrig?
Natürlich, ich bin dort als Fußballerin groß geworden und habe vor allem zu Jenny Zietz noch enge Kontakte. Daher weiß ich viel von dem, was in Potsdam vor sich geht.
Ihr einstiger Trainer Bernd Schröder sagt, dass Sie nicht im Bösen von Turbine schieden und es keine Feindschaft gibt.
So sehe ich das auch. Herr Schröder war während meiner Zeit in Potsdam fast so etwas wie ein Vater-Ersatz, als ich im Internat auf mich allein gestellt war. Ich habe ihm viel zu verdanken und bin dank bar dafür, was ich in Potsdam bei ihm gelernt habe.
Geschenke wollen sie Turbine am Sonntag im Pokalspiel aber nicht machen, oder?
(lacht) Ich schenke Turbine höchsten einen ein. Leicht machen werde ich es Potsdam nicht. Ich werde alles dafür tun, mit Duisburg im Karl-Liebknecht-Stadion zu gewinnen.
Haben Sie schon Herzklopfen vorm Sonntag?
Ja, habe ich. Positive Nervosität habe ich vor jedem Spiel, aber vor dieser Partie ist sie noch ein bisschen größer. Ich freue mich schon sehr auf diese Herausforderung.
Warum glauben Sie, dass Sie mit Duisburg ins Pokal-Achtelfinale kommen?
Weil wir beim 3:0-Sieg in Rheine richtig gut zusammengefunden haben und gut Fußball spielen können. Außerdem hoffe ich, dass Turbine noch ein bisschen dem UEFA-Cup-Aus am Mittwoch nachweint. Aber eigentlich ist alles offen, weil zwei gleich starke Mannschaften aufeinander treffen und am Ende wohl die Tagesform entscheiden wird.
Das Interview führte Michael Meyer
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