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Verkauft. Die Ex-Tankstelle mit dem Biker- Treff hat einen neuen Besitzer.

©  A. Klaer

Landeshauptstadt: Tankstelle ist verkauft

Zukunft des Biker-Treffs in Berliner Straße ungewiss

Stand:

Berliner Vorstadt - Die ehemalige Tankstelle unweit der Glienicker Brücke ist durch die Gesellschaft zur Entwicklung und Sanierung von Altstandorten mbH (Gesa) verkauft worden. Das bestätigte Gesa-Sprecherin Gudrun Finger gegenüber den PNN. Zum neuen Besitzer sowie zum erzielten Kaufpreis wollte sich Finger „aus Datenschutzgründen“ nicht äußern. „Doch unsere Mindesterwartung von 280 000 Euro für das Grundstück sind erfüllt worden“, sagte sie. Zur Zukunft des weit über Potsdam bekannten Biker-Treffpunkts von Werner Heuser im denkmalgeschützten Gebäude wollte Gesa-Sprecherin Finger keine Angaben machen.

Tankstellen-Mieter Werner Heuser will allerdings noch in dieser Woche den neuen Eigentümer treffen, um den Verbleib des Biker-Treffs zu klären. „Natürlich habe ich beim Verkauf des Grundstücks mitgeboten“, so Heuser, der seit zwölf Jahren den Café-Treffpunkt für Motorradfahrer mit angeschlossener Biker-Werkstatt an der Berliner Straße betreibt. „Aber es war absehbar, dass mich andere mit ihren Geboten überbieten würden.“

Die weitere Existenz des Biker-Cafés in dem denkmalgeschützten Gebäude ist nicht nur durch die Potsdamer Stadtverwaltung gewünscht. Heuser hat für seinen urigen Treff in der Berliner Vorstadt auch andere prominente Fürsprecher aus der gutsituierten Nachbarschaft. Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hatte sich schon vor dem Verkauf an die Gesa gewandt und in einem Brief erklärt, er fände es „sehr begrüßenswert“, könnte Heuser weiterhin an der Berliner Straße bleiben. Doch der favorisierten Lösung der Stadt, das über 800 Quadratmeter große Grundstück inklusive denkmalgeschützter Tankstelle an Zweiradmechanikermeister Werner Heuser direkt zu verkaufen, kam die Gesa augenscheinlich nicht nach. Aber auch im Falle eines neuen Eigentümers erklärte der Chef der Potsdamer Wirtschaftsförderung, Stefan Frerichs, noch im vergangenen Jahr: „Wir würden jederzeit als Vermittler zur Verfügung stehen.“

Noch kurz vor dem Verkauf des Objekts ließ die Gesa im Oktober zwei unterirdische, mit Sand gefüllte Tanks der einstigen Minol-Tankstelle bergen. Wegen der relativ schlechten Bausubstanz sei die Bergung der Tanks aus der Erde „baustatisch schwierig“, aber machbar, hieß es aus der Stadtverwaltung. Heuser selbst allerdings kritisierte die kurzfristig anberaumten Bauarbeiten vor seinem Geschäft. Das Verhältnis zwischen Gesa und Mieter Heuser galt bereits seit langem als belastet, zwischenzeitlich erhielt der Mechanikermeister sogar eine fristlose Kündigung seines Mietvertrags. KG

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