Sport: Tanz und Jubel nach harter Arbeit 36:32: Potsdams Handballer Sieger im Derby gegen Berlin
Die Pauken der unüberhörbaren Potsdamer Fanschar gaben den Takt vor, zu dem fünfzehn Potsdamer Siegertypen – Spieler, Trainer und Mannschaftsarzt – auf dem Parkett im Kreis tanzten, ihren Fans zujubelten und ihre Trikots durch die Luft schwangen. Eben erst hat ein Pfiff den 22.
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Die Pauken der unüberhörbaren Potsdamer Fanschar gaben den Takt vor, zu dem fünfzehn Potsdamer Siegertypen – Spieler, Trainer und Mannschaftsarzt – auf dem Parkett im Kreis tanzten, ihren Fans zujubelten und ihre Trikots durch die Luft schwangen. Eben erst hat ein Pfiff den 22. Regionalligaspieltag der Handballer des VfL Potsdam beendet, doch schon viel früher rissen die Potsdamer Spieler und Betreuer die Arme in die Luft und ballten die Fäuste angesichts eines inzwischen sicheren 36:32 (18:17)-Erfolges über den Nachbarn aus der Bundeshauptstadt TMBW Berlin. Vorausgegangen waren 60 Minuten harte Arbeit, sowohl auf dem Parkett, als auch hinter der Auswechselbank, wo Potsdams Mannschaftsarzt Dr. Lutz Franz, besonders in Halbzeit eins, alle Hände voll zu tun hatte. Es war eine intensiv geführte Auseinandersetzung, deren erste „Opfer“ Marco Pietschmann und David Klein waren. Während Pietschmann nach einem „Pferdekuss“ ausgewechselt werden musste, verletzte sich Klein bei einer Abwehraktion an seiner ohnehin lädierten Wurfarmschulter. Für ihn kam in der zweiten Hälfte Marc Thiele zum Einsatz, der aufgrund einer fiebrigen Erkältung eigentlich gar nicht spielen sollte. VfL-Trainer Alex Haase war gezwungen, sein taktisches Konzept mehrfach zu ändern und seine Spieler wie Schachfiguren auf dem Spielfeld hin und her zu schieben. Anders als vorgesehen, griffen die Potsdamer in der zweiten Hälfte auf eine defensive 6:0 Abwehrformation zurück. Nicht die schlechteste Entscheidung, wie sich herausstellte. „Nachdem David und Marco verletzt waren, fehlten mir die Spezialisten für die vorgezogene Abwehrposition“, begründete Haase die Umstellung. Bis zur Schlussphase blieb die Partie ausgeglichen. Auch wenn Potsdam lange Zeit den Eindruck vermittelte, das Spiel einigermaßen im Griff zu haben, der Schein trog. TMBW blieb aufgrund der individuellen Stärke seiner Spieler immer gefährlich und ging in der 49. Minute durch einen Strafwurf nach dem 1:0 (1. Min.) und dem 16:15 (28.) zum dritten Mal in Führung (28:27). Es war jedoch nur ein kurzes Berliner Intermezzo, denn wenig später hatten die Havelstädter das Ruder wieder herumgerissen. Christian Pahl im VfL-Tor steigerte sich in der spielentscheidenden Phase nochmals, selbst ein Kopftreffer konnte ihm nicht den Schneid abkaufen. Im Angriff ließen sich die Havelstädter auch durch eine immer offensiver werdende TMBW-Deckung nicht aus der Reserve locken. Das Sahnehäubchen setzte Christian Pawlazyk nicht nur dem Spiel, sondern auch seiner Leistung auf, als er sein elftes Tor per Kempa-Trick erzielte: Göran Böhm passte ihm den Ball hoch in den Kreis, wo ihn der Linkshänder quasi im Vorbeiflug schnappte und einnetzte. VfL: Pahl, Wagner – J. Thiele, Böhm (5), Krause (5), Bolduan(6), Pawlazyk (11/5), Klein, Pietschmann (1), Kuhnigk (2), M. Thiele, Kurtz (6). map
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