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Landeshauptstadt: Tarifkonflikt am „Ernst von Bergmann“ beigelegt

Klinikums-Verhandlungsführer: „Grenze des wirtschaftlich gerade noch Vertretbaren ausgelotet“

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Der langwierige Tarifkonflikt am kommunalen Klinikum „Ernst von Bergmann“ ist beigelegt. Das gemeinnützige Gesundheitsunternehmen und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi haben sich über die künftig geltenden Löhne für die Service-Mitarbeiter des Krankenhauses geeinigt sowie die Modalitäten geregelt, wie Angestellte in die ausgegründete Service-Tochtergesellschaft des Klinikums überführt werden können. Das teilten die Unterhändler beider Tarifparteien in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Die Verhandlungen hatten sich über Monate hingezogen. Im Juni hatten die Service-Beschäftigten, die etwa im Hol- und Bringedienst des Hauses, in der Instrumentensterilisation oder als Reinigungskräfte eingesetzt sind, für mehrere Wochen gestreikt, weil sie eine Verschlechterung ihrer Einkommenssituation fürchteten. Das ist nun vom Tisch. „Für alle Beschäftigten der Servicegesellschaft wird ein Tarifvertrag eingeführt, der sich weitgehend am Tarifvertrag für die anderen Beschäftigten im Klinikum orientiert und die Grenze des wirtschaftlich gerade noch Vertretbaren ausgelotet hat", sagte Klaus-Dieter Klapproth, Chef des Kommunalen Arbeitgeberverbands Brandenburg. Er hatte die Führung der Gespräche nach dem vorläufigen Scheitern der Verhandlungen von Klinikumschef Steffen Grebner übernommen.

Zufrieden gab sich die ArbeitnehmerSeite. „Für bisherige Beschäftigte gibt es eine unbefristete Besitzstandswahrung“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Ivo Litschke. Zugleich sei eine neue Entgelttabelle für die verschiedenen Berufsgruppen in der Service-Tochter ausverhandelt worden. Im Einzelfall könne dies für neu eingestellte Mitarbeiter schlechtere Tarife im Vergleich zu ihren länger angestellten Kollegen bedeuten, räumte Litschke ein. Dafür sei für Mitarbeiter, die in die Service-Gesellschaft übergeleitet würden, ein Kündigungsschutz über fünf Jahre erreicht worden. Der erzielte Kompromiss sei „vertretbar“, so Litschke. Der neue Mantel-Tarifvertrag für die Service-Beschäftigten habe eine Laufzeit bis zum Oktober nächsten Jahres. Am 28. September seien die mehr als 500 betroffenen Angestellten darüber zu einer Urabstimmung aufgerufen. Litschke: „Unsere Tarifkommissionen empfehlen die Zustimmung.“

Für das Klinikum sind so voraussichtlich die monatelange Auseinandersetzung um die Service-Tochter beendet. Die nächsten Tarifverhandlungen stehen aber schon vor der Tür: Ab Anfang kommenden Jahres wird über die Gehälter für die Ärzte und Pfleger verhandelt.H. Kramer

H. Kramer

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