Landeshauptstadt: Tarifkonflikt am Klinikum spitzt sich zu Grebner attackiert Verdi / Urabstimmung gestartet
Im Tarifkonflikt um die etwa 350 Service-Mitarbeiter am städtischen Klinikum „Ernst von Bergmann“ werden die Töne härter. Gestern warf Unternehmenschef Steffen Grebner der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi vor, unwahre Behauptungen zu verbreiten.
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Im Tarifkonflikt um die etwa 350 Service-Mitarbeiter am städtischen Klinikum „Ernst von Bergmann“ werden die Töne härter. Gestern warf Unternehmenschef Steffen Grebner der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi vor, unwahre Behauptungen zu verbreiten. „Wir sehen es mit Bedauern, dass Verdi mit Falschinformationen über die Presse versucht, die Mitarbeiter in unserem Gesundheitskonzern zu verunsichern“, sagte Steffen Grebner, Geschäftsführer des Klinikums. Die Vorgehensweise der Gewerkschaft „schade“ dabei dem Unternehmen und bringe die Verhandlungen „seit Wochen inhaltlich um keinen Schritt weiter“, so Grebner.
Am Freitag hatten Gewerkschafter erklärt, bislang habe die Klinikumsspitze stets nur „suggeriert“, die Einrichtung wolle die Gewerkschaftsforderungen erfüllen. Es habe jedoch nie schriftliche Zusicherungen gegeben, so Verdi. Grebner bestritt dies gestern: „Wir stehen weiter zu den in diversen Verhandlungsrunden offerierten Angeboten wie einem garantierten Mindestlohn von 7,50 Euro.“
Zugleich hat die Gewerkschaft Verdi gestern bei ihren Mitgliedern in der Servicegesellschaft des Klinikums mit der Urabstimmung über einen Streik begonnen. Am heutigen Abend soll das Ergebnis feststehen. Da das Klinikum keine Räume zur Verfügung stelle, finde die Abstimmung unter freiem Himmel am Nebeneingang des Klinikums in der Berliner Straße statt, sagte Verdi-Verhandlungsführer Georg Güttner-Mayer: „Es gab dennoch eine rege Beteiligung.“ Wenn drei Viertel der befragten Verdi-Mitglieder zustimmen, könnten die Beschäftigten bereits am Donnerstag die Arbeit niederlegen, hieß es. In dem Konflikt geht es unter anderem um einen Tarifvertrag für die Servicegesellschaft, die etwa für die Reinigung und den Patiententransport zuständig ist. Für die im April gescheiterten Verhandlungen machen sich beide Seiten gegenseitig verantwortlich. So wirft Verdi der Klinikumleitung vor, sie habe „Verschlechterungen der Arbeits- und Einkommensbedingungen“ der Service-Mitarbeiter durchsetzen wollen. Auch dies wird vom Klinikum bestritten. Grebner gab sich gestern zuversichtlich, sollte es zu einem Arbeitskampf kommen: „Für den Fall eines Streiks haben wir Vorsorge getroffen, um die Patientenversorgung sicherzustellen.“ H. Kramer
H. Kramer
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