Landeshauptstadt: „Task Force“ für Arbeitslose in Geldnöten Paga: Neues System. Geldkürzungen drohen
Um dem Kundenansturm an jedem Monatsanfang in ihrem Haus im Gelände der Heinrich-Mann-Allee 103 besser gewachsen zu sein, hat die Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitssuchende (PAGA) nun ein so genanntes „Front-Office“ installiert. Dies bestätigte gestern PAGA-Geschäftsführer Frank Thomann auf Anfrage.
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Um dem Kundenansturm an jedem Monatsanfang in ihrem Haus im Gelände der Heinrich-Mann-Allee 103 besser gewachsen zu sein, hat die Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitssuchende (PAGA) nun ein so genanntes „Front-Office“ installiert. Dies bestätigte gestern PAGA-Geschäftsführer Frank Thomann auf Anfrage. „Dort werden sich zehn neue Mitarbeiter ausschließlich um Neuanträge und Barauszahlungen kümmern können, besonders in den ersten vier Werktagen eines Monats“, sagte Thomann. Durch die „Task Force“ würde etwa die Barzahlung von Geld-Leistungen in Notfällen endlich ohne Publikumsströme funktionieren. Außerdem bestätigte Thomann, dass mit 662 arbeitslosen Jugendlichen so genannte Eingliederungsvereinbarungen geschlossen worden seien. „Wir haben 770 Einladungen verschickt, 108 Jugendliche sind aber nicht zum Termin erschienen.“ Die säumigen Jobsuchenden würden nun noch einmal angeschrieben. Kommen sie dann nicht, drohen Sanktionen, also laut Thomann „Leistungskürzungen“. Als „wirklich belastend“ bezeichnete Thomann die nun anlaufende Welle von Hartz IV-Folgeanträgen, die die Bezieher von Arbeitslosengeld II nach einem halben Jahr neu stellen müssen um weiter Geld vom Staat zu erhalten. Am 31. Mai hätte die Zahl der unbearbeiteten Folgeanträge bei 325 gelegen, die der noch nicht durchgesehenen Neuanträge bei 350. „Dies ist bei 7300 Bedarfsgemeinschaften in Potsdam ein akzeptabler Schnitt“, sagte Thomann und verwies auf rund 150 Anträge pro Tag, die neu in seine Behörde kommen würden. Ob die eingeleiteten Maßnahmen die Stimmung der Paga-Kunden verbessern, soll „ab spätestens Juli“ zusammen mit der Universität Potsdam untersucht werden. Denn noch immer sieht Thomann Defizite, etwa beim Computersystem: „Es funktioniert besser als am Anfang, doch viele Umgehungslösungen kosten noch zu viel Zeit.“ Als nächster Schritt soll nun die Vermittlung der Arbeitslosen verbessert werden. Dafür wird jedoch noch mehr Personal benötigt. Mit den vorhandenen Mitarbeitern werden nicht das Ziel im Sommer zu erreichen sein, einen Fallmanager für 150 Erwachsene anbieten zu können. „Dafür schaffen wir es, dass ein Fallmanager auf jeweils 75 Jugendliche kommt.“
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