Homepage: Täter und Opfer im „Ostland“
Nach dem Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 errichtete das Deutsche Reich auf dem Gebiet der eroberten baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland sowie Teilen Weißrusslands das Reichskommissariat Ostland unter Leitung des bisherigen Gauleiters von Schleswig-Holstein, Hinrich Lohse.
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Nach dem Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 errichtete das Deutsche Reich auf dem Gebiet der eroberten baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland sowie Teilen Weißrusslands das Reichskommissariat Ostland unter Leitung des bisherigen Gauleiters von Schleswig-Holstein, Hinrich Lohse. In der mehr als dreijährigen Zeit seines Bestehens von 1941 bis 1944 wurde das „Ostland“ zu einem der Haupttatorte des Holocaust. Es war zudem Schauplatz unterschiedlicher Ausformungen deutscher Besatzungspolitik und -praxis: von Ausbeutung der materiellen und menschlichen Ressourcen für die deutsche Kriegführung, von „Arisierungen“, „Umvolkungen“ und Requirierungen und nicht zuletzt auch von Kollaboration.
Eine neue Publikation zu dem Thema stellt nun das Militärgeschichtliche Forschungsamt Potsdam (MGFA) vor. Der Band „Reichskommissariat Ostland. Tatort und Erinnerungsobjekt“ ist eine Publikation des Instituts für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte (IZRG) der Universität Flensburg und des MGFA. Herausgegeben wurde es von Sebastian Lehmann, der es gemeinsam mit Robert Bohn und Uwe Danker am 31. Januar der Öffentlichkeit vorstellt. Mit seinem Vortrag „Das Reichskommissariat Ostland – Teil der schleswig-holsteinischen Regionalgeschichte“ führt Professor Uwe Danker, Geschäftsführer des IZRG, in die Thematik ein. Der Band wird präsentiert von Professor Johannes Tuchel, Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand.
Nach Kriegsende rückte das Reichskommissariat als Gegenstand von Erinnerung, retrospektiver Konstruktion und Narration durch Täter und Opfer, Juristen und Historiker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Der vorliegende Band präsentiert die Erträge einer internationalen Historikertagung des Instituts für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte der Universität Flensburg. Laut MGFA ist er der erste zuverlässige Überblick über die bislang nur unzureichend erforschte Geschichte deutscher Besatzungspolitik im Baltikum. PNN
Buchvorstellung: 31. Januar, 19 Uhr, Vertretung des Landes Schleswig-Holstein, In den Ministergärten 8, Berlin.
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