zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Tauschring Potsdam groß wie noch nie Nachbarschaftshilfe ist gewachsen

In der Krise verzeichnen zivilgesellschaftliche Projekte wieder mehr Zulauf. So gibt es derzeit etwa 300 Tauschringe in Deutschland - Bürgerinitiativen, die Nachbarschaftshilfe organisieren nach dem Motto: Menschen tauschen Leistungen und Gegenstände miteinander.

Stand:

In der Krise verzeichnen zivilgesellschaftliche Projekte wieder mehr Zulauf. So gibt es derzeit etwa 300 Tauschringe in Deutschland - Bürgerinitiativen, die Nachbarschaftshilfe organisieren nach dem Motto: Menschen tauschen Leistungen und Gegenstände miteinander.

Der Tauschring Potsdam hat momentan rund 30 Mitglieder, davon neun, die stark aktiv sind - so viele wie noch nie. Anfang des Jahres kamen mehrere Aktive dazu. Das freut Bernhard Wendlandt, koordinierender Vorsitzender. Er selbst trat vor acht Jahren mit seiner Frau dem Tauschring bei, um Geld zu sparen. „Die erste Leistung, die ich erbracht habe, war handwerklich. Ich habe für eine Frau ein Kinderfahrrad zusammengebaut.“

Für jede investierte Stunde Arbeit wurden Wendlandt 20 „Märker“, die Zeitwährung des Tauschrings, auf einem Scheck gutgeschrieben. Denn das Netzwerk funktioniert ohne das herkömmliche Geld. „Jeder hat ein Konto, wo er seine Märker sammelt.“

In der Publikation des Potsdamer Tauschrings, dem „Märkerboten“, oder auf der Internetseite kann man sich das aussuchen, was man selber benötigt: Sachgegenstände, die andere nicht mehr brauchen oder Leistungen. Im Juli sind das etwa Haare schneiden, renovieren oder Lampen einbauen. Aber auch spezielle Beratungen oder eine Massage sind möglich - je nachdem welche Talente die Leute mitbringen.

Die neun aktivsten Mitglieder bilden den Vorstand des Tauschrings, der sich jeweils am letzten Donnertag im Monat trifft. Wegen der Sommerpause ist der nächste Termin der 24. September.

Gegründet wurde der Tauschring 1996 von der Initiatorin Magrit Hattendorf als Bürgerinitiative unabhängig von politischen oder religiösen Orientierungen. „Obwohl sich natürlich gern sozial Engagierte einbringen.“ Wendlandt sieht auch einen Vorteil darin, kein eingetragener Verein zu sein: „Ohne die Vereinszwänge ist alles viel einfacher.“

Im letzten Monat wurde der Tauschring Potsdam Babelsberg in Tauschring Potsdam umbenannt, da er in ganz Potsdam und Umgebung wirkt. Dank neuer Software wird nun die Interseite überarbeitet. Mit einem Mitgliedszugang soll es einfacher werden, Märker-Geschäfte zu planen und durchzuführen. Die Kosten der Mitgliedschaft betragen laut aktueller Satzung einen Euro im Monat sowie fünf Märker. Interessierte können sich informieren und anmelden unter Tel.: (0331) 62 18 9. Conrad Wilitzki

Tauschringe im Internet

www.tauschring-potsdam.de

www.tauschringadressen.de

Conrad Wilitzki

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })