ATLAS: Tauziehen
Guido Berg über das Scheitern eines Verkehrskonzeptes für die ganze Stadt
Stand:
Die Verkehrsplaner der Stadt standen im Bauausschuss da wie die Schuljungs, die beim Bonbon- Klau erwischt wurden. Sie wollte dem Ausschuss einen Bericht zur Umsetzung eines integrierten Verkehrskonzeptes für die Stadt Potsdam und die neuen Ortsteile vorlegen. Was sie lediglich hatte, waren neue Linienpläne und ein neuer Fahrplan der Potsdamer Verkehrsbetriebe. Die aber sind nicht die Betreiber der Buslinien, die die neuen Ortsteile an die Stadt anbinden. Die Lizenz für diese Leistungen besitzt die Havelbus-Gesellschaft. Die aber ist bislang nur wenig in die neuen Verkehrsplanungen einbezogen. Einen neuen Fahrplan für die neuen Ortsteile hat sie bis dato nicht erstellt – weil sie von der Stadt als Auftraggeber für den Öffentlichen Nahverkehr noch gar keine schriftlichen Zusagen über eine Bedienung ihrer Potsdamer Linien im kommenden Jahr besitzt. Der Grund hierfür wird deutlich: Die Stadt pokert um die Linien. Sie will sie offenbar ihrem eigenen Verkehrsbetrieb zuschlagen beziehungsweise die Havelbus-Linien zugunsten der Straßenbahnen am Stadtrand enden lassen. Allerdings ist sie mit diesem Vorhaben bislang nicht erfolgreich. Wie dieses Tauziehen auch ausgeht, eines ist gewiss: Gewinner sind nicht die Fahrgäste aus den neuen Ortsteilen.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: