Landeshauptstadt: Techem droht: Kein weiteres Moratorium

Am Schlaatz - Der Wärmeversorger Techem scheint die Geduld zu verlieren: Techem habe zwar nicht wie angekündigt am gestrigen 15. Mai die Wärme- und Warmwasserversorgung für 270 Haushalte im Wohngebiet Am Schlaatz eingestellt. Doch könnte dies in wenigen Tagen der Fall sein: „Es wird ohne positive Entscheidung relativ zeitnah zur Abschaltung kommen“, erklärte Techem-Sprecherin Beate Reins auf PNN-Anfrage. Ein erneutes Moratorium werde es nicht geben. Weil die Awag, Inhaber mehrerer Wohnblocks in den Straßen Otterkiez und Bisamkiez, offene Rechnungen an Techem nicht begleiche, hatte der Wärmeversorger die Unterbrechung der Wärmelieferungen den Bewohnern zunächst für den 2. Mai angekündigt. Nach Interventionen aus der Politik verlängerte die Firma Techem ihr Moratorium auf den 15. Mai. Unter anderem hatten sich die Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein (SPD) und der Stadtfraktionschef der Linken, Hans-Jürgen Scharfenberg, für die betroffenen Anwohner eingesetzt. Jüngst informierte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) die Stadtverordneten, bei Gesprächen mit dem Mutterunternehmen der Awag sei erreicht worden, dass ein neues Zahlungsangebot an den Wärmeversorger abgegeben wird. Techem hatte gegenüber den PNN erklärt, die Allgemeinen Wohn-Anlagen und Grundbesitz GmbH & Co. KG (Awag) habe bei der Techem offene Rechnungen in Höhe von etwa 300 000 Euro.

Wie der Stadtverordnete Stefan Wollenberg (Linke) informierte, wolle die Awag die einst von der städtischen Gewobag erworbenen Wohnungen wieder verkaufen. Über einen Rückkauf durch die Gewobag wird im politischen Raum spekuliert, eine Bestätigung von Kaufverhandlungen gab es gestern nicht. gb