Landeshauptstadt: Technik, Titelseite, Traumberuf

Nicht nur Journalisten sind neugierige Menschen, sondern auch ihre Leserinnen und Leser. Davon zeugten die Fragen, die die weit über hundert Besucher von PNN und Potsdam am Sonntag am Tag des offenen Unternehmens stellten. So interessierten am vergangenen Samstag beispielsweise technische Dinge wie der Weg eines Fotos von der Digitalkamera in die Zeitung oder Layoutfragen und Druckverfahren. Aber auch die Arbeitsweisen von Journalisten wurde erfragt: Wie lange dauert es, einen Artikel zu schreiben – von der Recherche bis zum fertigen Text. Wie sind die Arbeitszeiten? Wo kommen die Informationen her, wie und wann wird festgelegt, was das Topthema des Tages ist? Geht es in einer Reaktion, wie in Filmen oft gezeigt, immer total hektisch zu? Skandale aufdecken, Missstände aufspüren: Ist der Journalismus ein Traumberuf?

Aber nicht ausschließlich aus Neugierde, sondern auch zum Teil aus persönlichen Motiven wurde der Informationstag der Zeitungsverlagsgesellschaft genutzt. Eltern und auch junge Besucher informierten sich über Ausbildungsmöglichkeiten im redaktionellen Bereich und im Verlagswesen; Arbeitssuchende erkundigten sich nach vakanten Stellen.

Über die Entstehungsgeschichte der Potsdamer Neuesten Nachrichten, ihren Aufbau, ihre inhaltliche Ausrichtung und ihre Verbindung zum Berliner Tagesspiegel referierte Chefredakteur Michael Erbach in halbstündigen Vorträgen. In der Redaktion von Potsdam am Sonntag hatten die Besucher Gelegenheit, live die Produktion der aktuellen Ausgabe mitzuerleben. Der Lesernachwuchs konnte in einer Bastelecke Zeitungsseiten selber malen und sich zur Belohnung Gummibärchen in die Taschen stecken und heliumgefüllte Luftballons mitnehmen. Um die Technik vorzuführen und zu zeigen, wie die insgesamt 19 Redakteure Zeitung machen, wurde im Großraumbüro von Lokal- und Politikredaktion ein Musterarbeitsplatz eingerichtet. Außerdem konnten es die Gäste an diesem Tag auf die Titelseite der PNN schaffen. Dazu mussten sie sich nur von Cheffotograf Manfred Thomas in Szene setzen lassen. Ihr Konterfei wurde dann am Computer auf die Seite 1 der Samstagausgabe montiert und ausgedruckt – als Erinnerungsstück.

Nicola Klusemann