Landeshauptstadt: Technik wie im Vier-Sterne-Hotel
Die Fenster des Verwaltungsgebäudes stehen offen, Silhouetten von Mitarbeiter lehnen hinaus und schauen hinab. Wie im Hinterhof eines Mietshauses.
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Die Fenster des Verwaltungsgebäudes stehen offen, Silhouetten von Mitarbeiter lehnen hinaus und schauen hinab. Wie im Hinterhof eines Mietshauses. An der stählernen Leinwand der Interviewfilm „anfangen06“ von Johanna Hasse und Anja Mayer über den Umzug des Theaters. Wie in den beliebten Einrichtungssoaps, die „Einsatz in vier Wänden“ heißen. Erst Gerümpel und Stückwerk, wo immer die Kamera unter Möbelpackergedudel das Vergangene einfängt. Eine Plastekiste „Mordwerkzeuge“ in der Requisite, eine Schachtel „Armbänder“, Provisorien. Dann ein Strahlen und ganz viel Ordnung.
Was wird man vom Alten missen, worauf freut man sich in neuer Einrichtung? Ob Beleuchter, Schnürbodenmeister oder Schauspieler. Jeder einzelne Mitarbeiter spricht seine Sätze des Abschieds in die Kamera. Was nimmt man mit? „Den 30 Jahre alten Scheinwerfer“, „die alte Nähmaschine“ und jemand „das dicke Fell.“ Das neue Theater: „Technik und Service wie in einem Vier-Sterne-Hotel.“ Jemand überlegt, ob man nun oft im See schwimmen könne. Außerhalb der Dienstzeit wäre man dabei wohl nicht versichert, so die praktische Überlegung. Eine geheime Rutsche vom Dach ins Wasser, wünscht man sich. Und eine Sauna auf dem Dach. Und alle freuen, freuen, freuen sich. Aber Trennung, so klingt es an, bedeute auch „Schmerz, Angst und ein Fünkchen Hoffnung.“ Ein Rundumblick von den Theaterzinnen zeigt den aktuellen Zustand der Schiffbauergasse. Staubige Parkfläche, Baracken, Gerüste, Bauzäune. Der nächste Film muss gedreht werden. Bis dahin, so ein Bühnenarbeiter, gilt: „Ham se jut hinjekricht.“ Hasp
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