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Sport: Tee trinken und Ruhe tanken
SC-Volleyballerinnen sind nicht nur durch die jüngste Niederlage angeschlagen – morgen kommt Münster
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Lisa Rühl muss für das Spiel am Mittwochabend gegen Münster erst einmal wieder gesund werden. Wie andere ihrer Teamgefährtinnen plagt die Volleyballerin des SC Potsdam eine Erkältung. Bei ihrem tägliches Pensum zwischen Sporthalle und Hörsaal muss sie irgendwo eine Ruhepause finden. Seit in der vergangenen Woche das Wintersemester an der Universität Potsdam begonnen hat, sind die Tage für die Bundesliga-Volleyballerin wieder wesentlich stressiger als in der vorlesungsfreien Zeit.
„Da wir zweimal am Tag trainieren, kann ich in diesem Semester nicht so viele Kurse belegen“, sagt die Lehramtsstudentin. Dennoch stehen jeden Tag Kurse wie Turnen, Rettungsschwimmen und Grundschulpädagogik auf ihrem Stundenplan, den sich die 22-Jährige selbst zusammenstellen konnte. Rühl studiert im dritten Semester Grundschullehramt mit den Fächern Sport, Deutsch und Sachunterricht.
Die 1,78 Meter große Blondine kam 2010 zum SC Potsdam, weil ihr hier die Möglichkeit fand, Studium und Leistungssport unter einen Hut zu bekommen. „Außerdem bin ich wieder dichter bei meiner Familie“, sagt Rühl, die in Dessau geboren wurde und deren Eltern noch immer dort wohnen. Ihre Volleyballkarriere führte sie schon durch die ganze Republik. „Ich bin mit zwölf Jahren auf das Sportinternat nach Berlin gegangen und habe dort beim VCO gespielt“, erzählt Rühl. „Danach ging es nach Heidelberg, wo ich auch für die Junioren-Nationalmannschaft gespielt habe. Zuletzt spielte Rühl, die erst in Heidelberg von der Außenposition auf die Liberoposition gestellt wurde, für das Volleyball Team Aurubis in Hamburg. „Der damalige Bundestrainer hat entdeckt, dass ich auf der Liberaposition meine Stärke habe. Er hat dann zwei Tage intensiv mit mir gearbeitet“, erklärt Rühl den Positionswechsel. „Außerdem bin ich für außen zu klein.“
Für das morgige Heimspiel um 19 Uhr in der Heinrich-Mann-Allee gegen den USC Münster, der im Moment nach zwei Siegen in zwei Spielen auf dem vierten Tabellenrang steht, wünscht sich die Spielerin mit der Trikotnummer drei wieder zwei Punkte. „Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen“, so Rühl, die von SCP-Trainer Alberto Salomoni als „sehr, sehr fleißige Spielerin“ beschrieben wird. „Da jedoch viele Spielerinnen angeschlagen sind, müssen wir sehen, wie fit wir am Mittwoch sind.“ Deswegen trainieren die Volleyballfrauen in dieser Woche auch nicht ganz so hart. „Wir dürfen sie Mädels jetzt nicht kaputt machen“, sagt auch Chefcoach Salomoni.
Bis zum Mittwochabend heißt es also für etliche Spielerinnen: Tee trinken und Ausruhen. Lisa Rühl verzichtet dann lieber etwas mehr auf die Unikurse als auf die täglichen Trainingseinheiten, um sich etwas Ruhe zu geben.
Luisa Müller
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