
© Ingmar Höfgen
Sport: Teltow hält die Klasse
Mit einem 1:0-Sieg in Bornim bleibt der TFV in der achten Liga. Spielertrainer Ingo Hecht legt zum entscheidenden Treffer auf – und muss bald darauf mit Rot vom Platz
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Langes Durchatmen, noch längerer Jubel: Die Fußballer des Teltower FV bleiben im überregionalen Spielbetrieb vertreten. Mit einem 1:0 (1:0)-Sieg am letzten Spieltag bei der SG Bornim feierten die Schützlinge von Ingo Hecht in Unterzahl den zehnten Platz in der Landesklasse Staffel Mitte mit 38 Punkten. Dies war letztlich ausreichend (siehe Kasten), um auch in der nächsten Spielzeit in der achten Liga anzutreten.
„Wir haben gewonnen, und damit gemacht, was wir machen können“, sagte Teltow-Trainer Ingo Hecht. „Herz und Leidenschaft, wie es auf unseren Trikots steht, das hat man heute endlich mal gesehen. Heute hat die Mannschaft kämpferisch abgerufen, was sie kann“, war er zufrieden. Damit fügten sie den Bornimern, die als Aufsteiger auf eine bemerkenswerte Saison mit 80 geschossenen Toren und einem guten vierten Platz zurückblicken, eine bemerkenswerte Niederlage zu: Auf dem eigenen Platz kein Tor geschossen – daran könne er sich in den vergangenen drei Jahren nicht erinnern, sagte Ralf Baierl, der seit drei Jahren mit Dieter Ceranski die SG trainiert, nach dem Abpfiff.
Die Gastgeber von der Golmer Chaussee erwiesen sich dabei als harter Brocken. Langjährige Bekanntschaft oder kurze Reisewege zum Auswärtsspiel – für solche Sekundärüberlegungen fanden die 80 Zuschauer in der intensiv geführten Partie kaum Ansatzpunkte. Stattdessen ging es hart zur Sache, zahlreiche Fouls und gelbe Karten prägten das Geschehen.
Dreh- und Angelpunkt des Teltower Spiels war 38 Minuten lang der Trainer selbst. Der 45-Jährige, der sonst oft als Joker aufs Feld kommt, hatte sich in die Startformation beordert – eine Entscheidung, die sich auszahlte: Mit seinem Pass auf Mirsad Stollaj leitete er nach 25 Minuten das 1:0 für die Teltower ein. Wenig später war die Partie für Hecht bereits beendet. Nach einer vermeintlichen Tätlichkeit, als der Routinier im Zweikampf mit Oliver Jankowiak mit den Armen ruderte und seinen Gegenspieler wohl im Gesicht traf, schickte ihn der kaum überzeugende Schiedsrichter Bastian Simon mit Rot vom Platz (38.). „Der haut mir in die Knochen“, schimpfte Hecht, der dem Schiedsrichter aus Verärgerung den karton aus der Hand schlug.
Den Gastgebern half die Überzahl wenig, zumal auch Bornims Torjäger Robert Koschan nicht treffsicher wie gewohnt war. Nach der Pause drängten die Teltower stärker auf den vorentscheidenden zweiten Treffer als die Gastgeber auf den Ausgleich. Aber Florian Adam (50.) fand im starken Bornimer Torwart Patrick Lojek ebenso seinen Meister wie zehn Minuten später Stollaj. Auch bei Standards war Lojek auf dem Posten. „Er war heute unser stärkster Mann - das sagt eigentlich alles“, so Baierl. Seine Schützlinge schlugen viele lange Bälle, von denen einige mit Glück im Teltower Strafraum landeten. Aber Koschan (65.) und Anselm Mantei (83.) vergaben das mögliche 1:1. Dann lief die Zeit für die Teltower langsam herunter. Sie hatten sich regelmäßig über das Ergebnis der vor ihnen platzierten Bestenseer informieren lassen. Dort konnten die Potsdamer Kickers mit einer 1:2-Niederlage keine Schützenhilfe leisten.
SG Bornim: Lojek; Mantei, Rohde, Zieris, Standke; Jankowiak (76. Kaiser), Jung, F. Pietsch; Koschan, Alex, Flügel
Teltow: Knetsch; Kunth, Schütt, Birner; Stollaj, El-Rabah (37. Kuppke), Steinke, Dahlmann (86. Schwieger); I. Hecht; Fritz (71. Mrabet), Adam
Tor: 0:1 Stollaj (25.)
Rot: I. Hecht (38., Tätlichkeit)
Ingmar Höfgen
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