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Sport: Teltow II verpasste erneut den Aufstieg In der 1. Fußball-Kreisklasse wurde der

zweite Platz erst am letzten Spieltag vergeben

Stand:

Der Schönwalder SV 53 ist wieder oben. Als er vor fünf Jahren aus der Fußball-Kreisliga abstieg, war zunächst eine Auszeit fällig. Nach einem weiteren Absturz in die 2. Kreisklasse und sofortigem Wiederaufstieg verpassten die Schönwalder Kicker voriges Jahr noch ganz knapp den Durchmarsch. Doch der Gewinn des Kreispokals gab Kraft für das nun beendete Spieljahr in der 1. Kreisklasse: Am siebten Spieltag stand der SSV 53 erstmals auf Rang zwei. Ab Runde elf übernahm er die Tabellenführung, und die wurde bis zum Saisonende nicht mehr abgegeben.

Durften sich die Nächstplatzierten bei fünf Punkten Rückstand zur Winterpause noch vage Hoffnungen machen, so fiel die Entscheidung über den Staffelsieg dann doch schon weit vor dem letzten Spieltag. 14 Punkte Vorsprung hatte Schönwalde am Ende herausgeholt. Der zweite Aufsteiger heißt SV Falkensee/Finkenkrug III. Das ist sicher eine Überraschung. Dieses Team war nämlich gerade erst aufgestiegen und machte nun den Schönwaldern richtig Konkurrenz. Dass es schließlich noch eng wurde und man lediglich durch das bessere Torverhältnisses vor der zweiten Mannschaft des Teltower FV 1913 blieb, lag an einem Hänger zwischen dem 26. und 29. Spieltag. In vier Partien gelang da ein einziges Unentschieden, dreimal wurde verloren.

Die TFV-Reserve muss zum drittenmal in die Röhre schauen. 2004 mit Vorsprung Herbstmeister, reichte es am Ende nur zu Rang vier. Im Jahr darauf fiel der Absturz vom ersten auf den siebten Platz noch krasser aus. Dieses Mal waren die Teltower zur Winterpause Zweiter, doch es reichte erneut nicht. Die letzte Hoffnung platzte durch den Abstieg des FSV Babelsberg 74 aus der Landesklasse. Eine mögliche Relegation mit dem Vorletzten der Kreisliga wurde damit hinfällig.

Hinter dem Spitzentrio gab es kaum ernsthafte Aufstiegsanwärter. Dennoch durften einige Teams mit ihrem Abschneiden zufrieden sein. Rot-Weiß Groß Glienicke, das im letzten Jahrzehnt wie Schönwalde den Weg von der Kreisliga bis in die 2. Kreisklasse gegangen ist, kam als Vierter ein. Gegenüber den Plätzen neun und acht in den vergangenen zwei Jahren ist das eine Steigerung. Für den Sprung in die Kreisliga hat es nicht gereicht, doch künftig sollte mit den Rot-Weißen zu rechnen sein.

Auch Eintracht 90 Babelsberg hat sich im zweiten Jahr nach seinem Wiederaufstieg eindrucksvoll zurückgemeldet. Im Vorjahr Zehnter, wurde nun Rang fünf belegt. Der Verein hat sich in der 1. Kreisklasse im Vorderfeld etabliert. Grundlage dafür war einer der erfolgreichsten Angriffe dieser Liga. Die 84 Tore der Babelsberger wurden nur vom Staffelsieger übertroffen, der es auf 97 Treffer brachte. Wie wichtig die Arbeit mit der Jugend ist, zeigte die SG Michendorf. Dort kann man immer wieder auf den eigenen Nachwuchs zurück greifen. Die tolle Rückrunde der ersten Mannschaft in der Landesklasse färbte auch auf die anderen Männertams ab. Die „Dritte“ qualifizierte sich für die eingleisige 2. Kreisklasse. Michendorf II erreichte in der 1. Kreisklasse immerhin Rang sechs und ließ einige namhafte Vertretungen hinter sich. Beide Kreisligaabsteiger des letzten Jahres zählen dazu. Allerdings muss man sowohl dem Caputher SV 1881 als auch der SG Geltow bestätigen, dass sie sich nach großen Schwierigkeiten im Herbst gefangen haben.

Nach Platz 7 (Caputh) und Platz 10 (Geltow) ist von beiden nächstes Jahr zu erwarten, dass sie wieder in den Aufstiegskampf eingreifen. Bei mehr Kontinuität sollte das auch den Töplitzern (8.) sowie Lok Elstal (9.) zuzutrauen sein. Die SG Töplitz scheint vielleicht zu sehr von Thomas von Pieschowski abhängig zu sein. Dessen 32 Treffer sind mehr als die Hälfte aller Töplitzer Tore. Bei berufsbedingter Abwesenheit des Torjäger sprang keiner in die Bresche. Unerwartete Punktverluste waren die Folge.

Lok Elstal kann vielleicht auf ein paar mehr torgefährliche Stürmer verweisen. Unbeständigkeit ist dennoch ein Markenzeichen der Eisenbahner-Elf. Wer gegen beide Aufsteiger unentschieden spielt, der sollte nicht gegen den Absteiger Kienberg verlieren. Der RSV Eintracht Teltow II dürfte mit Rang elf seine Möglichkeiten ebenso ausgeschöpft haben wie der FSV Babelsberg 74 II, der auf dem zwölften Tabellenplatz einkam. Die Babelsberger sind nach den Rängen fünf und sechs in den ersten beiden Jahren ihrer Zugehörigkeit zur 1. Kreisklasse deutlich abgefallen. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass sie viel von ihrer einstigen Torgefährlichkeit eingebüßt haben. Ihren 87 Treffern vom Vorjahr stehen nur noch 73 gegenüber.

Der Abstiegskampf blieb bis zum letzten Tag spannend. Nur die Dallgower hatten sich früh verabschiedet, für die restlichen zwei Plätze blieben drei Kandidaten. Der SV 1948 Ferch, der im vorigen Jahr nur durch die Aufstockung auf 16 Teams dem Abstieg entgangen war, hat es diesmal nicht geschafft. Dabei hätte er nur sein letztes Spiel in Töplitz gewinnen müssen. Mit einer 1:2-Niederlage blieb man Vorletzter. Glücklich waren die Saarmunder. Dank des besseren Torverhältnisses gegenüber Kienberg retteten sie sich auf Rang 13. Der Kienberger SV steigt ab.

Als am letzten Spieltag in der 1. Kreisklasse 47 Tore fielen, war das ein Saisonrekord. Die rückläufige Tendenz konnte damit allerdings nicht gestoppt werden. 2003/04 betrug der Durchschnitt noch 4,55 Treffer pro Spiel. Voriges Jahr waren es 4,37, und die 995 Tore dieses Punktspieljahres machen ein Schnitt von 4,14 aus. Hinter dem mit 32 Toren führenden Thomas von Pieschowski folgte der Schönwalder Felix Menzel Steve, der nur zwei Tore weniger erzielte. Steve Wehle (TFV II) und Ron Hoff (Eintracht 90 Babelsberg belegten mit je 22 Treffern Platz drei. 21mal traf Torsten Ahlefeld (FSV Babelsberg 74 II, Benjamin Feller (Falkensee/Finkenkrug III) trug sich 20mal in die Torschützenliste ein.

Der Fairplay-Gedanke spielte in der 1. Kreisklasse eine große Rolle. 23 Rote Karten mussten die Schiedsrichter an den 30 Spieltagen dennoch verteilen und 21mal zückten sie Gelb-Rot. 801 Gelbe Karten hatten auch zur Folge, dass 52 Akteure wegen fünf Verwarnungen eine Woche pausieren mussten. Diese Zahlen, so meint Staffelleiter Hartmut Domagala, halten sich im Rahmen. Schließlich sei Fußball auch ein Kampfsport.

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