
© Julius Frick
VfL Potsdam gegen Oranienburger HC: Tempo und Feuer im Derby
Die Handballer des VfL Potsdam siegen in der 3. Liga Nord gegen den märkischen Rivalen Oranienburger HC mit 27:23. Über 1100 Zuschauer sorgen für eine Saison-Rekordkulisse in der Potsdamer MBS-Arena.
Stand:
Rechtzeitiges Kommen hat sich bezahlt gemacht beim Handball-Drittliga-Derby zwischen dem VfL Potsdam und dem Oranienburger HC am gestrigen Sonntagnachmittag. Während draußen vor der MBS-Arena noch gut 100 Handballfans am Ticketschalter im grauen Nieselregen warteten, brannte drinnen schon die Luft. Von Beginn an entfachten beide Teams ein wahres Feuerwerk, wobei die Aktionen des VfL noch ein bisschen besser zündeten als die der Gäste: 8:4 führten die Potsdamer nach zehn Minuten. „Wir wollten dieses Derby und haben es von Beginn an mit Leidenschaft gespielt“, sagte VfL-Trainer Jens Deffke nach dem verdienten 27:24 (17:14)-Erfolg seiner Mannschaft.
Eile war für die Nachzügler also geboten, denn es gab vor allem in der ersten Halbzeit vor insgesamt 1107 Zuschauern Drittliga-Handball in Hochgeschwindigkeit zu sehen. Der VfL demonstrierte nahezu mit jedem seiner Angriffe sein ganzes Wurfrepertoire: Es wurde vom Kreis und aus dem Rückraum getroffen, von den Außenpositionen per Lupfer oder Roller. Selbst in Unterzahl waren die Adler erfolgreich. Nur vom Siebenmeter-Punkt klappte es zunächst nicht: Zweimal in Folge parierte Ivan Szabo für den OHC. Und weil seine Vorderleute lange Zeit ebenso effektiv waren, entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe.
Eingewechselter VfL-Torwart Frank hält stark
Die Stärke des OHC war im ersten Durchgang der Rückraum. Vor allem Nils Müller (9 Treffer) und Dominic Kehl (7) hatten das Visier scharf gestellt und avancierten zu erfolgreichen Scharfschützen. Dass der VfL mit einer Drei-Tore-Führung (17:14) in die Pause ging, lag nicht zuletzt an Torhüter Matthias Frank, der kurz vor der Zwischensirene zwei dieser Geschosse abwehren konnte. Deffke hatte den Keeper im Schlussdrittel der ersten halben Stunde für Sebastian Schulz ins Spiel geschickt, was in der Folge ein Schlüssel zum Erfolg war, denn Frank erwischte einen starken Tag.
Nach dem Kabinengang war es allerdings sein Gegenüber Simon Herold im OHC-Kasten, der mit zwei Paraden sein Team wieder ins Spiel brachte, was der OHC zum 18:18-Ausgleich nutzte. In Führung gingen die Gäste während der gesamten Spielzeit allerdings nie. „Weil wir die Partie von Beginn geprägt und gestaltet haben“, begründete Deffke später. Selbst durch den zwischenzeitlichen Ausgleich verlor seine Mannschaft nicht die Linie, im Gegenteil: „Wir haben sofort wieder gute Lösungen gefunden, hinten kompakt gestanden und vorn unsere Chancen gesucht“, resümierte Deffke
Potsdamer legen in der Schlussphase noch mal eine Kohle nach
Auch wenn das Tempo in der zweiten Halbzeit nicht mehr ganz so hoch war und die Fehlerquote beim Abschluss zunahm – hitzig blieb das Derby, nicht zuletzt, weil die Oranienburger in der Defensive nicht zimperlich zu Werke gingen. Insgesamt acht Zwei-Minuten-Strafen kassierten die Gäste. Auf der anderen Seite wurde lediglich Julius Dierberg einmal vorübergehend suspendiert. Und Christian Schwarz: Der allerdings gleich dreimal, sodass für den Kreisläufer das Spiel nach 44 Minuten vorbei war. In der Schlussphase waren es letztlich die Potsdamer, die weniger Fehler machten und noch mal eine Kohle ins Derby-Feuer nachlegen konnten. Torhüter Frank zog den OHC-Schützen mit seinen Paraden zunehmend den Zahn, während mit Daniel Deutsch (6) und Yannik Münchberger (9) die besten Schützen in den VfL-Reihen ihre Chancen nutzen.
Mit dem Sieg fordert der VfL als Tabellendritter im kommenden Heimspiel den Zweitplatzierten SC Magdeburg II heraus. Dieses Spiel wurde verlegt – auf den 12. April um 19.30 Uhr.
VfL: Schulz, M. Frank – Dierberg (4), Deutsch (6), Schwarz, Schmidt (2), Piske (4), Weiß, Schindel (2), Münchberger (9), T. Frank
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