Sport: Tempogegenstöße gefragt
Handball-Regionalligist VfL Potsdam spielt in Glinde
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Handball-Regionalligist VfL Potsdam spielt in Glinde Eindringlich waren die Worte, die Alexander Haase in dieser Woche während der Auswertung der Bayreuth-Niederlage (27:35) an seine Spieler richtete. Nach Einzelgesprächen mit den Akteuren auf den zentralen Abwehrpositionen unterlegte Potsdams Trainer die Fehlersuche mit der Analyse einzelner Spielsequenzen am Videobildschirm. Anhand von Zeitlupen und Standbildern führte Haase seinen Jungs Stellungsfehler vor Augen und machte deutlich, „dass wir oftmals in der Abwehr selbst in personeller Überzahl viel zu weit weg waren von unseren Gegenspielern. Wir haben keinen Druck auf Bayreuths starken Angriff ausgeübt, der sich so voll entfalten konnte". Aufgrund der indiskutablen Abwehrleistung blieb die in vielen Spielen schärfste Klinge der Mannschaft, schnell aus der Defensive nach vorne zu spielen und den Gegner mit Tempogegenstößen matt zu setzen, stumpf. „Wir sind in der Lage, mindestens 15 Tempogegenstöße pro Spiel zu laufen. Das haben wir schon mehr als einmal bewiesen. Doch das gelingt nur, wenn wir hinten die Bälle erobern", fordert Haase mehr Aggressivität und noch mehr Kommunikation im Abwehrverband. Die Rechnung, die Potsdams Trainer aufmacht, ist relativ einfach: „Je öfter wir in den Tempogegenstoß kommen, um so weniger müssen wir uns im Positionsspiel aufreiben.“ So hatten seine Spieler in der vergangenen Trainingswoche etliche Übungen in der Kleingruppe zu absolvieren, um im Hinblick auf die kommenden Aufgaben die Zusammenarbeit im Deckungsverband zu verbessern. Auch gegen die SG Eintracht Glinde, die am kommenden Sonnabend die VfL- Handballer erwartet, traut Haase seiner Mannschaft zu, für schnelle und einfache Tore zu sorgen. Dass beim derzeit Neuntplatzierten in dem kleinen Ort Glinde direkt hinter den Elbedeichen die entscheidende Saisonphase beginnt, ist allen Beteiligten klar. Nur noch zwei Punkte beträgt der Vorsprung, den die Potsdamer auf den Tabellen-14. Sonneberg haben. „Zehn bis zwölf Punkte brauchen wir meiner Einschätzung nach aus dem letzten Saisondrittel, um den Klassenerhalt zu realisieren“, so Haase. Die nötige Sicherheit und ein großer Rückhalt für das Unterfangen Klassenerhalt werde von den Torhütern ausgehen, meint Potsdams Trainer und hofft auf die Künste des Trios zwischen den Pfosten. Auf dieser Position hat das VfL-Trainergespann nach der Rückkehr Christian Pahls, der Genesung Stefan Wagners und der Neuverpflichtung Carsten Müllers inzwischen die Qual der Wahl. „Doch selbst die besten Keeper sind ohne eine funktionierende Abwehr zumeist machtlos“, nennt Haase das letzte Heimspiel gegen Bayreuth als Negativbeispiel, dass sich so hoffentlich nicht wiederholt. M. T.
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