Homepage: Teppiche aus buntem Packpapier
Das neunte Design-Camp der Potsdamer Fachhochschule hat die Teilnehmer begeistert
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Das neunte Design-Camp der Potsdamer Fachhochschule hat die Teilnehmer begeistert „Man hätte viel mehr Zeit haben müssen, um alles auszuprobieren“, fand Elisabeth Härtel. Wenn es nach der 19-jährigen Gymnasiastin aus Lübben gegangen wäre, hätte das zehntägige Designcamp der Potsdamer Fachhochschule nicht schon gestern geendet. Gemeinsam mit 49 weiteren jungen Leuten hatte Elisabeth den Sommer genutzt, um in den Beruf des Designers hinein zu schnuppern. Unter fachkundiger Anleitung von Dozenten des Fachbereichs Design entstanden kleine Kunstwerke, wie ein farbiger Teppich aus Packpapier, eine Lochbildkamera oder frei Hand gezeichnete Skizzen. Das Echo der jungen Teilnehmer war mehrheitlich positiv. „Die 864 Euro Teilnahmegebühr habe ich wirklich gut angelegt“, war die 18-jährige Sandra Kruse aus der Nähe von Hamburg überzeugt. Organisatorin Ulrike Weichelt freute sich über die positive Resonanz und die kreativen Ergebnisse der angehenden Designer. „Die meisten waren mit viel Engagement bei der Sache. Ich könnte mir vorstellen, einige später zum Studium wieder zu sehen.“ Die meisten Teilnehmer wollten sich darüber klar werden, ob ein Design-Studium wirklich das Richtige wäre. So ging es auch Raffael Varona (20) und Susann Wesarg (19). Beide sind nun in ihrem Berufswunsch bestärkt. „Mir hat das Designcamp viel gebracht und ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr einen Studienplatz im Fach Kommunikationsdesign bekomme“, erzählte die frisch gebackene Abiturientin aus Potsdam. In den letzten Tagen hat sie klassische Naturstudien angefertigt, und sich in Techniken der Kaligrafie (Schönschreibkunst) und Typografie (Schriftsatz) geübt. Raffael hat mehrere Computerkurse belegt, zum Beispiel „Digitaler 3-D-Entwurf“, bei dem man unter anderem am Computer dreidimensionale Logos entwerfen konnte. Sein Favorit war jedoch ein Kurs, in dem er die Technik des „Marker Renderings“ erlernt hat. „Diese Marker sind ziemlich teure Stifte auf Alkoholbasis, mit denen man zum Beispiel tolle Grauschattierungen hinkriegt, weil man sie übereinander verwenden kann“, erklärte er. Spannend sei es auch gewesen einem Profi-Designer über die Schulter zu schauen, während er Strich für Strich eine Skizze anfertigt, fügte er hinzu. So vielfältig und interessant die Kursangebote auch waren, gab es auch einen Nachteil, meinte Raffael: „Manche Kurse waren beliebter als andere und so konnten nicht alle den Kurs ihrer Wahl belegen, weil zum Beispiel nur eine begrenzte Anzahl von Computern zur Verfügung stand.“ Susann ergänzte: „Die Organisatoren hätten sich vielleicht schon im Vorfeld nach den Interessen der Teilnehmer erkundigen sollen.“ Auf der anderen Seite, meinte sie, hätten sich einige Kurse ab dem zweiten Tag ganz von selbst geleert, weil die Leute sich noch einmal umentschieden hätten. „Das war bei dem Typografiekurs so. Am ersten Tag waren es noch 20 Teilnehmer. Aber als sich abzeichnete, wieviel Arbeit auf uns wartet, sind einige nicht mehr wieder gekommen. Am Schluss waren wir nur noch zu sechst.“ Das sei auch der Sinn des Camps gewesen, meinte Ulrike Weichelt. „Die Leute sollten sehen, was den Beruf des Designers im Alltag ausmacht und verstehen, dass die Arbeit oft wenig glamourös, sondern mühselig ist.“ Elisabeth Härtel fiel es schwer, zu entscheiden, welche Kurse sie wählen sollte. „Vieles klang total interessant, aber einige Kurse haben sich dann zeitlich überschnitten, so dass ich nicht alles ausprobieren konnte“, bedauerte sie. Organisatorin Weichelt beruhigte sie: „Das Designcamp war ja nur ein erster Schritt auf dem langen Weg zum erfolgreichen Designer. Im Studium haben unsere Studenten dann alle Möglichkeiten, sich auszuprobieren und danach zu spezialisieren.“ Juliane Schoenherr
Juliane Schoenherr
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