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Landeshauptstadt: Terrassen am Weinberg: Kritik am Abriss

Innenstadt - Die Weinbergterrassen, eine historische Gastwirtschaft, werden seit Dienstag durch Bagger abgerissen. Der Eigentümer des Grundstückes Gregor-Mendel-Straße 29/Weinbergstraße 14 habe am Dienstag die Genehmigungen durch die Bauaufsicht persönlich in Empfang genommen, teilte Grundstücksnachbar Georg Ebner von Eschenbach den PNN gestern mit.

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Innenstadt - Die Weinbergterrassen, eine historische Gastwirtschaft, werden seit Dienstag durch Bagger abgerissen. Der Eigentümer des Grundstückes Gregor-Mendel-Straße 29/Weinbergstraße 14 habe am Dienstag die Genehmigungen durch die Bauaufsicht persönlich in Empfang genommen, teilte Grundstücksnachbar Georg Ebner von Eschenbach den PNN gestern mit. Von Eschenbachs Anwalt Janko Geßner kritisierte daraufhin in einem Schreiben an Potsdams Baubeigeordneten Matthias Klipp (Grüne), dass von Eschenbach als Verfahrensbeteiligter über die Abrissgenehmigung hätte informiert werden müssen, was nicht geschah. Geßner in dem Brief, der den PNN vorliegt: „Ich habe den Eindruck, dass hier versucht wird, meinen Mandanten vor vollendete Tatsachen zu stellen.“

Der Anwalt legte Widerspruch gegen die denkmalrechtliche Abrisserlaubnis ein, diese habe aufschiebende Wirkung: „Die Arbeiten sind durch den Bauherren daher sofort einzustellen.“ Von Eschenbach gegenüber den PNN: „Dies zeigt, wie die Stadtverwaltung jegliches rechtsstaatliches Handeln vermissen lässt und das Ziel verfolgt, mir eigentlich bestehende Rechtsschutzmöglichkeiten abzuschneiden.“ Der historische Saal und das Gärtnerhäuschen seien bereits fast „dem Erdboden gleichgemacht“ worden.

Dem Eigentümer der Weinbergterrassen war zunächst ein negativer Abrissbescheid erteilt worden. Begründung des städtischen Denkmalschutzes: „Da der Saalbau somit zu den ältesten gastronomischen Einrichtungen Potsdams zählt, ist er von städtebaulicher und (kultur-)geschichtlicher Bedeutung.“ Später wurde das Abrissverbot zurückgezogen und durch eine Abrisserlaubnis ersetzt (PNN berichteten). Grund: Eine Sanierung der Weinbergterrassen sei wirtschaftlich nicht zumutbar. Nun ist eine Neubebauung mit etwa 30 Wohnungen geplant. gb

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