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Sport: Testen, tüfteln, taktieren

Silvia Neid startet mit Test gegen China Kampf um Olympia-Tickets

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Düsseldorf/Freiburg - Mit dem ersten Länderspiel des Jahres nehmen die Fußball-Frauen von Weltmeister Deutschland das Rennen um die Olympia-Tickets auf. Für das Team von Silvia Neid ist die Test-Partie gegen China am heutigen Donnerstag (16 Uhr/ZDF) im Freiburger badenova-Stadion der Auftakt einer Serie von fünf Begegnungen in nur 14 Tagen. Denn vom 5. bis 12. März nimmt die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Algarve-Cup teil, einem hochklassig besetzten Turnier an Portugals Südküste.

„Ich bin gespannt auf die Eindrücke von unseren Spielerinnen. Wir werden ganz genau hinschauen, weil wir für die Olympischen Spiele in Peking nur ein 18er-Aufgebot nominieren dürfen“, sagte die Bundestrainerin. Die 43-Jährige heizt ganz bewusst schon jetzt den Konkurrenzkampf an. Neid setzt bei ihrer harten Auslese nur auf Spielerinnen, die sich voll engagieren, körperlich fit und möglichst vielseitig verwendbar sind.

Zwar haben die Etablierten, die im vergangenen September in China den WM-Titel gewannen, einen Bonus. Doch einen Freibrief bekommt nur gut ein halbes Dutzend – wie die Torhüterinnen Nadine Angerer und Silke Rottenberg, Abwehrchefin Ariane Hingst, Kerstin Stegemann, Kerstin Garefrekes, Renate Lingor sowie Rekordnationalspielerin und Spielführerin Birgit Prinz, die gegen China vor ihrem 174. Einsatz im DFB-Dress steht.

Bereits beim Leistungstest in Köln Anfang Februar, zu dem Neid gleich 37 Spielerinnen, darunter viele Nachwuchskräfte, eingeladen hatte, machte die Fußball-Lehrerin große Unterschiede aus. „Es gibt einige Spielerinnen, denen merkt man an, dass sie unbedingt bei Olympia dabei sein wollen. Die haben unheimlich Gas gegeben, die haben total hart an sich gearbeitet“, betonte Neid. Besondere Eigeninitiative zeigten in der Winterpause offenbar die derzeit führende Bundesliga-Torjägerin Conny Pohlers (1. FFC Frankfurt) sowie Navina Omilade (VfL Wolfsburg) und Jennifer Zietz (Turbine Potsdam). Das Trio hatte im Vorjahr den Sprung in den WM- Kader verpasst, gehört aber nun nach guten Leistungen wieder zum 20-köpfigen DFB-Aufgebot. Dafür sind die Weltmeisterinnen Sonja Fuss, Fatmire Bajramaj (Mandel-Operation), Linda Bresonik (Knie-Operation), Garefrekes (Syndesmoseriss) und die dritte Torhüterin Ursula Holl nicht dabei. Sandra Minnert hat ihre internationale Karriere beendet.

Gegen China erwartet Neid ein „hartes Stück Arbeit“. Die seit Oktober 2007 von der Französin Elisabeth Loisel trainierten Chinesinnen haben in diesem Jahr schon etliche Testspiele absolviert und wollen bei Olympia im eigenen Land an frühere Erfolge anknüpfen. Das Ergebnis der ersten Formüberprüfung ist für Neid zunächst einmal zweitrangig. Aber Erkenntnisse könne sie allemal sammeln, sagte sie: „Ich möchte sehen, wie weit jede einzelne Spielerin ist und wie wir als Mannschaft auftreten. Danach wissen wir, an welchen Schwächen wir in den kommenden Wochen und Monaten mit Blick auf die direkte Olympia-Vorbereitung noch arbeiten müssen.“

Ulli Brünger

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