zum Hauptinhalt

Von Michael Meyer: Teuer erkämpfter Final-Einzug

Sven Hartwig nach Babelsbergs 3:0 im Krankenhaus / Diskussion um Frahn / Nun kommt VfL Wolfsburg II

Stand:

Regionalligist SV Babelsberg 03 steht erneut im Finale des Fußball-Landespokals, den er am 12. oder 14. Juni – der genaue Termin wird noch festgelegt – beim Oberligisten Germania Schöneiche erfolgreich verteidigen will. Während Schöneiche am Mittwochabend beim Brandenburgligisten SV Babelsberg 03 II mit 2:1 (1:0) gewann (siehe unten), siegte der SVB I zur gleichen Zeit beim Brandenburgligisten FSV Union Fürstenwalde mit 3:0 (0:0).

Es war vor 1050 Zuschauern allerdings ein teuer erkämpfter Erfolg, denn Nulldrei-Mittelfeldspieler Sven Hartwig musste nach einem Foul Christian Werners nahe der rechten Seitenlinie verletzt vom Feld (71.) und wurde sofort ins Unfallkrankenhaus Marzahn gefahren. Dort bewahrheitete sich der erste Verdacht auf Bruch des rechten Wadenbeins zum Glück nicht. Hartwig erlitt einen riesigen Bluterguss und muss bis zum heutigen Freitag im Krankenhaus bleiben. „Ich habe eine starke Einblutung, die weiter beobachtet werden muss. Eventuell ist ein operativer Eingriff nötig“, sagte der 24-Jährige am Donnerstag den PNN.

Als Hartwig vom Feld musste, führte der favorisierte Pokalverteidiger knapp mit 1:0, und die Gastgeber stemmten sich mit allen Mitteln gegen die drohende Niederlage. In Halbzeit eins hatten sie noch mit Mann und Maus vorm eigenen Tor dicht gemacht und immer wieder auf Zeit gespielt. Dafür wurde auch kein zweiter Ball bereitgelegt, so dass sich die Babelsberger nach Union-Fehlschüssen das Leder mehrmals selbst aus dem nahen Wald holen mussten. Nulldrei ließ zugleich aber auch zahlreiche Chancen aus (5. Rudolph und Prochnow, 20. Civa, 32. Surma, 35. Hartwig, 45. Hartwig) und musste bei den seltenen FSV-Kontern höllisch auf Union-Torjäger Christian Mlynarczyk aufpassen, der kurz vorm Pausenpfiff nur knapp übers SVB-Tor schoss.

In Halbzeit zwei musste Fürstenwalde mehr investieren, denn nur 70 Sekunden nach Wiederanpfiff der Partie stand es 0:1. Babacar N’Diaye wurde durch Marcel Niespodziany im Union-Strafraum gefoult und Daniel Frahn schnappte sich das Leder. Sein Trainer Dietmar Demuth mochte gar nicht zugucken, aber der Stürmer verwandelte sicher flach in die linke Torhälfte (47.). Die Gastgeber spielten nun etwas offener – Keeper Marian Unger musste mehrmals eingreifen –, aber auch unsauberer. Patrick Moritz erlöste die Gäste schließlich mit einem kuriosen Treffer zum 2:0 (85.). Seine Flanke von links vors Fürstenwalder Tor wurde von Patzke völlig unterschätzt und schlug über den verdutzt zuschauenden Schlussmann hinweg unter der Querlatte ein. „Ich dachte, der Ball geht ins Aus“, sagte Patzke später, während Moritz selbst staunte: „So ein Tor ist mir noch nie gelungen.“ Für den Endstand sorgte N’Diaye per schönem Solo über die linken Seite (88.).

Da wurde auf der Fürstenwalder Mannschaftsbank bereits heftig über das Mitwirken Daniel Frahns diskutiert, der im Pokal-Viertelfinale bei Optik Rathenow (4:0) Rot gesehen hatte und daraufhin für ein Pflichtspiel gesperrt wurde, das er gegen Hannover 96 II absaß. „Ich will wissen, wie er heute hier spielen konnte“, so Union-Trainer Peter Heinrich nach der Partie. „Wir werden das prüfen und vorsorglich Protest einlegen.“ Nulldrei- Coach Dietmar Demuth winkte bei den Thema nur ab. „Wir haben extra beim Landesverband nachgefragt.“ Und SVB-Geschäftsführer Ralf Hechel erklärte nach einem kurzen Telefonat mit Mirko Wittig, dem Vorsitzenden des Landesverbands- Spielausschusses und Staffelleiter Landespokal: „Herr Wittig hat gerade noch einmal unsere Position bestätigt.“

Für den SVB ist nun schnelle Regeneration gefragt, denn bereits am morgigen Samstag steht zum Abschluss der zweiten englischen Woche in Folge das Regionalliga- Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg II an. Demuth fehlen dazu in seinem Kader neben den langzeitverletzten Christopher Kolm und Denis Weidlich auch Björn Laars (5. Gelb), Hassan Oumari (Rot im Pokalspiel gegen Schöneiche) und Sven Hartwig, der bestenfalls nächste Woche mit der Reha beginnen kann.

Babelsberg: Unger; Rudolph, Laars, Surma, J. Oumari (38. N’Diaye); Civa; Ergirdi, Prochnow, Hartwig (71. Müller), Moritz; Frahn (78. Kutschke).

Anpfiff ist morgen um 14 Uhr.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })