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Landeshauptstadt: Teure Brache

„Haus des Reisens“: Bislang 765 000 Euro Kosten

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Innenstadt - Der Abriss des Hauses des Reisens hat die kommunale Pro Potsdam rund 390 000 Euro gekostet. Das teilte die Stadtverwaltung jetzt auf Anfrage der Fraktion Die Andere mit.

Für die bisherigen Planungen eines Neubaus an der Ecke Friedrich-Ebert- und Yorckstraße seien zusätzlich rund 327 000 Euro entstanden. Für einen durchgeführten Wettbewerb zur künftigen Bebauung sowie für die nötigen Ausschreibungen seien weitere 48 000 Euro angefallen. Damit summieren sich die Ausgaben auf 765 000 Euro.

Mit ihrer Anfrage hat die Fraktion Die Andere das bisher erfolglose Vergabeverfahren für den von den Stadtverordneten beschlossenen Wiederaufbau der Alten Post an der prominent gelegenen Kreuzung ins Visier genommen. Bis 2009 stand an dieser Stelle der DDR-Bau „Haus des Reisens“. Zuletzt allerdings hatte die Pro Potsdam einen Interessenten für das seitdem brachliegende Grundstück genannt. Allerdings sei dessen Offerte für das Grundstück „nicht befriedigend“ gewesen. Die Entscheidung darüber, ob ein Zuschlag erteilt wird oder nicht, stehe allerdings noch aus, so die Pro Potsdam. Bessere der Bieter entsprechend nach, habe er noch eine Chance, hieß es.

Wie berichtet war die städtische Bauholding von den Stadtverordneten verpflichtet worden, für das Grundstück, das zuletzt mit dem „Haus des Reisens“ bebaut war, einen Investor zu suchen, der das Gebäude mit der historischen, von Georg Christian Unger entworfenen Barockfassade errichtet. Die Pro Potsdam hatte das DDR-Gebäude abgerissen und wollte das Grundstück eigentlich selbst entwickeln. Am ersten Entwurf für ein Wohn- und Geschäftshaus hatte es jedoch massive Kritik gegeben. Daraufhin wurde in einem monatelangen Workshopverfahren mit Vertretern der Pro Potsdam, der Stadt und mehreren Architekten und Bauexperten eine Kompromissvariante entwickelt - der „geätzte Unger“. Die Lösung sah vor, dass einem modernen Neubau Betonlamellen vorgeblendet werden sollten, in die Ungers Fassade per Lasertechnik eingeätzt worden wäre. Die FDP setzte jedoch in der Stadtverordnetenversammlung durch, dass das Gebäude mit Ungers Originalfassade wiedererrichtet werden soll. In einer ersten Ausschreibungsrunde hatte es im vergangenen Jahr keinen Bieter gegeben. Die Pro Potsdam hatte daraufhin ihre Preisvorstellungen von 1,1 Millionen auf 500 000 Euro reduziert. HK/pee

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