Landeshauptstadt: Teure Tropenwelt Biosphäre: Baumängel verzögerten Betreibersuche
Bornstedter Feld - Die Tropenhalle Biosphäre kostet Potsdam mehr Geld als bisher bekannt: Seit der Insolvenz des früheren Betreibers 2007 musste die Stadt jährlich zwischen 1,65 und 2,07 Millionen Euro Zuschuss für den Betrieb der Tropenhalle im Volkspark berappen – fast doppelt soviel wie bislang angenommen. Das geht aus der Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der Fraktion Die Andere hervor.
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Bornstedter Feld - Die Tropenhalle Biosphäre kostet Potsdam mehr Geld als bisher bekannt: Seit der Insolvenz des früheren Betreibers 2007 musste die Stadt jährlich zwischen 1,65 und 2,07 Millionen Euro Zuschuss für den Betrieb der Tropenhalle im Volkspark berappen – fast doppelt soviel wie bislang angenommen. Das geht aus der Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der Fraktion Die Andere hervor. Bislang war von Zuschüssen in Höhe von 800 000 Euro bis 1,3 Millionen Euro die Rede. Ausreißer nach oben ist 2009, als Potsdam sogar gut 2,7 Millionen Euro zahlen musste – allein 950 000 Euro kostete der Vergleich mit dem Hallen-Architekten nach einem Honorarstreit.
Die Suche nach einem neuen Betreiber zieht sich indes weiter hin. Die Stadt rechnet mit einer Entscheidung „nicht vor März des Jahres 2012“, wie die Verwaltung mitteilte. Demnach sind die ersten beiden Verfahrensstufen der Ende 2010 gestarteten Neuausschreibung abgeschlossen. Derzeit liefen konkrete Verhandlungen mit ausgewählten Unternehmen. Der Übergangs-Betreibervertrag mit der Pro-Potsdam-Tochter Biosphäre Potsdam GmbH wurde bereits bis Ende März 2012 verlängert (PNN berichteten). Zu der Verzögerung kam es laut Stadt vor allem wegen „vorhandener Baumängel“ und laufender Bauarbeiten an der Tropenhalle, die zur Bundesgartenschau 2001 errichtet wurde. Weitere Details zur Bietersuche wollte die Stadt mit Hinweis auf das laufende Verfahren nicht offenlegen. Nach PNN-Informationen verhandelt die Stadt derzeit mit zwei Bietern über die mögliche Übernahme der Halle. Zu den Bewerbern gehört wie berichtet auch die französische Firmengruppe „Montparnasse 56“, die eine Krokodil-Farm in der Halle plant - ob sie noch im Verfahren ist, dazu gibt es keine Auskünfte.
Grund für die Insolvenz des früheren Betreibers waren schlechte Besucherzahlen. Zwar ist der Zuspruch in den vergangenen Jahren wieder gestiegen. Er liegt aber immer noch weit hinter den Erwartungen. 2010 kamen gut 147 000 Gäste, bis Mitte Dezember 2011 waren es knapp 127 000 – doch beim Bau kalkulierte man mit 320 000 Besuchern pro Jahr. Das Projekt wurde vom Land gefördert: Von knapp 58 Millionen DM Baukosten zahlte das Land knapp 43 Millionen. Die Bedingung dabei: Die Halle muss bis 2016 entsprechend genutzt werden, sonst droht die Rückzahlung von Fördermitteln. jaha
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