Landeshauptstadt: Theater mit Behinderten, Männer in die Kita und Multikulti
Stadt vergab gestern Zuwendungsbescheide für 135 000 Euro an soziale Mikroprojekte
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Stadt vergab gestern Zuwendungsbescheide für 135 000 Euro an soziale Mikroprojekte Diese Aufgabe erfüllte Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller gern: Sie konnte an 27 Mikroprojekte in der Innenstadt und in Drewitz/Stern Förderbescheide vergeben. 75 000 Euro gehen an Empfänger in der City und 60 000 an die in Plattenbaugebieten. Die Mittel stammen aus dem Förderprogramm „Lokales Kapital für Soziale Zwecke“ (LOS) der EU und des Bundes. LOS soll durch Qualifizierung eine Stärkung des Selbstbewusstseins, aber auch durch eine praktische wohnortnahe Unterstützung erreichen, Menschen für den Arbeitsmarkt besser auszurüsten und ihnen beim Einstieg in eine Beschäftigung zu helfen. Aus 85 Konzeptideen filterten zwei Ausschüsse die 27 Projekte heraus, die sich als die besten und praktikabelsten erwiesen. Schon im ersten Halbjahr 2004 hatte es eine Förderung für Mikroprojekte von insgesamt 90 000 Euro gegeben und das Fazit aus der Arbeit könne sich sehen lassen, so Müller. Es wurden nicht nur viele Behinderte, Sozialhilfeempfänger, Jugendliche aus Randgruppen, Ausbildungsabbrecher oder Alleinerziehende an die Hand genommen und aus der Isolation herausgeholt, so dass sie sich jetzt wieder freier auf Lehrstellen- oder Arbeitssuche begeben können, drei der Geförderten fanden bereits eine Anstellung im ersten Arbeitsmarkt, zwei wollen sich selbstständig machen und es entstanden neue Selbsthilfegruppen. Hinzu kommt auch noch die Umsetzung eines Forschungsprojektes. Durch diesen Erfolg ermutigt, solle es nun einen Ideenwettbewerb für die ganze Stadt auf LOS-Basis geben, sagte Müller. Zu den Erfolgreichen der ersten Staffel gehört Axel Tröger, der in ein Theaterprojekt mit Behinderten und Nichtbehinderten am Haus der Begegnung eingebunden war und der sich nun als Regisseur selbstständig machen will, um die Theaterarbeit weiter zu führen. Auch Helga Lasch vom Kinder- und Jugendhaus e. V. Babelsberg hat schon Erfahrung im sozialen Engagement. Ihr Verein bekommt LOS-Mittel, um Puppenspieler als Vorbereitung auf ein Lehrer- oder Schauspielstudium oder auch als selbstständig Agierende auszubilden. Etwas ganz anderes hat Manne e. V. im Sinn. Vorstandsmitglied Peter Moser stellte erfolgreich die Idee vor, junge Männer für die Arbeit in Kitas, in Hort oder Schule zu interessieren und ihnen ein halbjähriges Praktikum anzubieten. Der Nachwuchs hätte zu oft in den Kindereinrichtungen nur Kontakt zu Frauen, aber auch der zu Männern sei in der Entwicklungsphase sehr wichtig. Alida Babel möchte sich dagegen um Einwanderinnen kümmern und über deren Leben Filme drehen. Das Spektrum der Hilfen insgesamt ist groß und reicht von Bewerbungsunterstützung bis Aggressionsabbau bei Jugendlichen.dif
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