Landeshauptstadt: Theaterschiff muss 2013 umziehen
Innenstadt - Obwohl eine einstweilige Verfügung es derzeit verbietet, soll das Theaterschiff an der Alten Fahrt nach dem Willen der Stadtverwaltung nächstes Jahr dennoch in die Schiffbauergasse ziehen. Eigentlich hatte es bereits 2012 den neuen Liegeplatz bekommen sollen, doch das ebenfalls an der Schiffbauergasse liegende Restaurantschiff „John Barnett“ hatte dies Ende Juni verhindert.
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Innenstadt - Obwohl eine einstweilige Verfügung es derzeit verbietet, soll das Theaterschiff an der Alten Fahrt nach dem Willen der Stadtverwaltung nächstes Jahr dennoch in die Schiffbauergasse ziehen. Eigentlich hatte es bereits 2012 den neuen Liegeplatz bekommen sollen, doch das ebenfalls an der Schiffbauergasse liegende Restaurantschiff „John Barnett“ hatte dies Ende Juni verhindert. Die Betreiber hatten sich auf eine Konkurrenzschutzklausel bezogen, die 2004 mit der Stadt in einem Zehn-Jahresvertrag vereinbart worden sei: Nach dieser darf kein weiteres Restaurantschiff neben dem „John Barnett“ in der Schiffbauergasse ansässig sein. Das Oberlandesgericht folgte dieser Sicht und erließ eine einstweilige Verfügung, da das Theaterschiff neben Theater-Vorstellungen auch warme Speisen und Getränke anbietet. „Nicht alles, was Gastronomie ist, ist gleich Restaurant“, gibt Mathias Iffert, Vorstand des Theaterschiff Potsdam e.V., zu bedenken. Dennoch sei es laut Iffert „das gute Recht“ der „John Barnett“, sich auf den besagten Vertrag zu berufen. Auch die Stadt Potsdam will das Urteil nicht anfechten, hat den Umzugstermin des Theaterschiffs auf Juni 2013 verlegt – und will bis dahin eine Lösung gefunden haben.
Der Umzug wird so oder so erfolgen müssen, denn 2013 beginnt die Neubebauung der Alten Fahrt im Rahmen der Bauvorhaben rund um die Neue Mitte. Dies sowie Lärmbeschwerden von Anwohnern waren die Gründe für die geplante Verlegung des Theaterschiffes gewesen. Die Schiffbauergasse sei laut damaligen Informationen der Stadtverwaltung der „einzig mögliche“ Standort.
Das Theaterschiff will nun versuchen, bis 2013 sein gastronomisches Angebot so umzustellen, dass es in Einklang mit geltenden Verträgen bleibt. Welchen Umfang diese Änderungen haben müssen, „können wir aber erst einschätzen, wenn wir den Wortlaut der einstweiligen Verfügung kennen“, so Iffert. Diese liege dem Theaterschiff e.V. derzeit noch nicht vor.
Wie ein Kompromiss aussehen könnte, zeigt der Floßverleiher „Huckleberrys“: Deren „Partyfloß“ liegt ebenfalls – solange es nicht auf der Havel fährt – an einem Steg am Ufer der Schiffbauergasse, hat 25 Sitzplätze und eine Bar. Speisen werden nur anlässlich von Events durch Cateringfirmen geliefert. EW
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