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Landeshauptstadt: Theaterschiff „Muss Sein“

Stadtspieltruppe protestiert beim Ausschuss

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Mitglieder der Stadtspieltruppe vom Theaterschiff Potsdam haben den Kulturausschuss am Donnerstagabend mit einer Protestaktion gegen die geplante Halbierung ihres Jahreszuschusses begleitet. Wie berichtet, soll der Betriebskostenzuschuss der Stadt für die Theatertruppe von 60 000 auf 30 000 Euro im kommenden Jahr sinken. Nach Gesangseinlagen vor der Tür des Kulturamtes in der Hegelallee waren Ensemblemitglieder Gäste des Ausschusses. Markant trugen alle ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift „Theater Schiff Potsdam Muss Sein“.

Zwar wollten Politiker wie alle Menschen „geliebt werden“, doch, so der Ausschussvorsitzende Eberhard Kapuste (CDU), seien die Ergebnisse der Evaluation der freien Kulturträger einstimmig im Ausschuss beschlossen worden. Ziel der künftigen Kulturförderung sei es, nicht nur „alte Pfründe“ zu erhalten, sondern neue Kulturanbieter in den Genuss von Förderungen zu bringen. „Wir waren uns immer bewusst, dass wir nicht den künstlerischen Aspekt bewerten wollen. Das steht uns nicht zu“, erklärte Kapuste. Das bei der Betriebskostenförderung eingesparte Geld solle nicht an den Finanzbeigeordneten zurück gegeben, sondern für die experimentelle Förderung genutzt werden. Wie Fachbereichsleiterin Birgit-Katharine Seemann erklärte, sind neben der Stadtspieltruppe auch der Brandenburgische Kunstverein und der offene Kunstverein von Reduzierung oder Wegfall von Betriebskostenzuschüssen betroffen. Mit diesen Kulturträgern habe sie Gespräche geführt, ebenso mit den Trägern „Musik an der Erlöserkirche“, Kunstverein Potsdam, Autonomes Frauenzentrum und Poetenpack, bei denen es auch „Veränderungen“ geben soll. Ihr Fachbereich werde sich aktiv an der Akquise zusätzlicher Mittel beim Land oder bei der Wirtschaft beteiligen, kündigte Birgit-Katharine Seemann an.

Wilfried Mattukat von der Stadtspieltruppe erklärte, die 32 Mitglieder hätten bereits Kürzungen der Vergangenheit durch Mehrarbeit überbrückt. Ensemble und Schiff seien nicht zu trennen, wie das in der Evaluation angedacht wurde. 4600 Arbeitsstunden seien zum Umbau des alten Lastkahns an der Alten Fahrt aufgebracht worden. Ihn Jahr für Jahr zu erhalten sei aufwändig, die geplante Kürzung bringe das Projekt in Gefahr.

Der Ausschuss will am 12. Oktober wieder über Förderungsfragen debattieren. Eine Arbeitsgruppe soll bis dahin Empfehlungen erarbeiten. gb

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