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Landeshauptstadt: Theaterschiff stellt Tanz-Partys ein

Innenstadt - Ein weiterer beliebter Ort für Tanzpartys in Potsdam fällt mindestens für ein viertel Jahr weg: Das Theaterschiff. Dessen Geschäftsführerin Constanze Jungnickel hat in der vergangenen Woche an alle bereits gebuchten Discjockeys kurze Briefe gesendet und geplante Veranstaltungen, wie etwa die beliebte „Tanznacht im Kahn“, abgesagt.

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Innenstadt - Ein weiterer beliebter Ort für Tanzpartys in Potsdam fällt mindestens für ein viertel Jahr weg: Das Theaterschiff. Dessen Geschäftsführerin Constanze Jungnickel hat in der vergangenen Woche an alle bereits gebuchten Discjockeys kurze Briefe gesendet und geplante Veranstaltungen, wie etwa die beliebte „Tanznacht im Kahn“, abgesagt. Gegenüber den PNN begründete Jungnickel den Entschluss mit angeblich „technischen Gründen“: Die Musikanlage auf dem Schiff sei kaputt, eine Reparatur in den nächsten drei Monaten wegen Geldmangels nicht möglich. Der weitere Spielplan – etwa eine Theaterpremiere am 29. Oktober – werde allerdings wie angekündigt stattfinden.

Die abgesagten Partys hatten ihr Publikum vor allem bei jungen Erwachsenen, die ihre Nächte nicht in etablierten Pop-Diskotheken verbringen wollten. Über den Abend verteilt kamen manchmal bis zu 400 Personen. Ob je wieder auf dem Schiff getanzt wird, knüpft Jungnickel nun an eine Entscheidung der Verwaltung. Denn bis jetzt erhalte das Theaterschiff nur Projektförderung – offenbar zu wenig für plötzliche Reparaturen. Denn wenn das Theaterschiff im nächsten Jahr eine ständige institutionelle Förderung für etwa Betriebskosten aus dem Kulturtopf der Stadt erhalte, sei das Geld da, die technischen Mängel zu beseitigen, so Constanze Jungnickel: „Die Partys werden aber nicht mehr in vollem Umfang stattfinden, auch wegen der Anwohner.“

Bei den geschassten DJs herrscht Unverständnis. „Ich bin traurig über diese Entscheidung“, sagte Rengo Wunderlich, einer der beliebtesten DJs des Hauses. Das Schiff werde so seiner kulturellen Verantwortung für Potsdam nicht gerecht. Auch andere der Discjockeys äußerten ihren Ärger über die Entscheidung – und über die Art, sich nicht gemeinsam an einen Tisch zu setzen und nur einen Absagebrief zu erhalten. Nach PNN-Informationen wurde zudem das Gastronomie- Team ausgetauscht. Ebenso gibt es Mutmaßungen, der Verein fürchte wegen der Partys um seinen Status der Gemeinnützigkeit, mit dem Beispiel der Waschhaus- Krise vor Augen. Das kommentierte Jungnickel nicht: „Mir geht es um den Verein, der einen wahnsinnigen Beitrag für die Kultur in der Stadt leistet.“ H. Kramer

H. Kramer

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