zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: „Theoretisch einsetzbar“

Rollstuhlfahrer wünschen sich Combinos zurück

Stand:

Rollstuhlfahrer wünschen sich Combinos zurück Nach dem Ausscheiden von Uwe Högemann am 23. Juni wird die Landeshauptstadt erst einmal ohne Behindertenbeauftragten sein. Dies kündigte gestern die zuständige Beigeordnete Elona Müller auf dem 22. Potsdamer Behindertenforum an. Der Oberbürgermeister, an dessen Büro der Beauftragte direkt angegliedert ist, habe sich jetzt zu einer externen Stellenausschreibung entschlossen, erklärte die Beigeordnete. Dies führe zwar zu einer zeitlichen Verzögerung der Wiederbesetzung, aber auch zu einem „größeren und exzellenteren Bewerberkreis“, so Müller. „Der oder die Neue sollte sich nicht nur, sondern muss sich an den Leistungen von Uwe Högemann messen“, dankte auch der Landesbehindertenbeauftragte Rainer Kluge seinem scheidenden Kollegen. Dauerthema Combinos: Wann denn die Niederflurbahnen wieder eingesetzt werden, wollten auf dem Forum vor allem die Gehbehinderten und Menschen im Rollstuhl wissen. Die Verkehrsbetrieb in Potsdam GmbH (ViP) hatte die insgesamt 16 Combino-Bahnen aus dem Verkehr gezogen, nachdem der Hersteller Siemens vor technischen Mängeln gewarnt hatte. Alle Straßenbahnen seien jetzt noch mal überprüft worden, sagte ViP-Sprecherin Elke Sadowski. Fünf von ihnen seien nicht so stark beschädigt und gelten „theoretisch als einsetzbar“. In einer Aufsichtsratssitzung am 4. Juni wolle der Verkehrsbetrieb über deren Einsatz beraten. „Fällt das Ergebnis positiv aus, können diese fünf wahrscheinlich auf den hoch frequentierten Linien 92 und 94 ab Juni wieder fahren“, so Sadowski. Die ersetzten allerdings bei weitem nicht die 16 Niederflurbahnen. Die ViP müsste auch weiterhin den als Notlösung installierten Shuttlebusdienst anbieten, forderte der Behindertenbeauftragte des Landes. Dies sicherte die ViP-Sprecherin zu und versprach auch, die Telefonnummer zum Anfordern des Shuttles mehr zu publizieren. Aktuelles Thema auf dem Behindertenforum: Das Gesundheitsmodernisierungsgesetz. Enormer bürokratischer Aufwand, der eher mehr Kosten verursacht, als sie einspart, waren sich alle einig. Dennoch sind die ortsansässigen Krankenkassen bemüht, unbürokratische Wege zu gehen. So beispielsweise bei der Beitragsbefreiung für Fahrten zum Arzt für Menschen mit außergewöhnlicher Gehbehinderung. Eine einmalige Beantragung reiche bei der Barmer aus, auch wenn der Gesetzgeber jährliche Neuanträge fordere. Die AOK will jetzt nachziehen. Nicola Klusemann

Nicola Klusemann

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })