Landeshauptstadt: Thomann: PAGA startklar für Hartz IV
98,5 Prozent ALG II-Anträge bearbeitet / Neues Rechenzentrum umgezogen
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98,5 Prozent ALG II-Anträge bearbeitet / Neues Rechenzentrum umgezogen Innenstadt - Dem 3. Januar sieht Frank Thomann gelassen entgegen. Es ist der Tag, an dem die „Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitssuchende“ (PAGA) ihre Arbeit aufnimmt. 98,5 Prozent der 2886 Anträge von bisherigen Sozialhilfeempfängern für das Arbeitslosengeld II (ALG II), die in den vergangenen Monaten in Potsdam eingereicht worden sind, wurden bisher bearbeitet. „Ein bundesweit wohl einmaliges Ergebnis“, sagte Thomann, ab 1. Januar Geschäftsführer der PAGA, gestern bei einem Pressegespräch anlässlich des Umzuges des „Backoffice“, dem Rechenzentrum der PAGA, in das Haus 2 der Stadtverwaltung an der Jägerallee. Nur 43 Hartz-IV-Anträge konnten bisher nicht erfasst werden, da noch Unterlagen fehlen würden oder andere Schwierigkeiten zu bewältigen seien, so Thomann. Da auf die jeweils verschickten zwei schriftlichen Aufforderungen, die Hartz-Anträge einzureichen, von 200 Betroffenen keine Rückmeldungen kamen, unternahmen einige Mitarbeiter sogar Hausbesuche. Doch nur in 50 Fällen waren sie erfolgreich. „Bei manchen fehlten Namen auf der Klingel, bei anderen müssen wir davon ausgehen, dass sie verzogen sind“, sagte Thomann. Der Geschäftsführer geht davon aus, dass spätestens am 5. Januar die Antragsteller ihr Geld auf dem Konto haben. Bei den noch offenen 43 Anträgen nimmt Thomann an, dass bei einer Genehmigung das entsprechende Geld in den ersten zehn Januar-Tagen ausgezahlt werden könne. In der dritten Etage des Hauses 2 an der Jägerallee werden im „Backoffice“ von nun an die Daten der knapp 7000 Antragssteller – 2886 aus dem Sozialbereich, der Rest von der Agentur für Arbeit – von 38 Mitarbeitern verwaltet. In den 35 Büroräumen, in denen früher von den Sacharbeitern des Bereiches Soziales die Lebensunterhaltshilfen ausgezahlt wurden, sollen nun die Ansprüche der Antragsteller berechnet und Widersprüche bearbeitet werden. Die Mehrzahl der 29 Mitarbeiter wird von der Arbeitsagentur gestellt. Thomann lobte die Arbeit seiner Mitarbeiter, die mit zahlreichen Überstunden unter nicht idealen Bedingungen den rechtzeitigen Arbeitsbeginn von PAGA erst ermöglichten. Trotz des Umzuges sei aber die Zeit der Improvisation nicht vorbei, erklärte er. Auf die neuen Möbel werde noch genauso gewartet wie auf die Computer. Doch die sollen spätestens in der ersten Januar-Woche installiert werden, so Thomann. Für die Potsdamer Bürger ist das „Backoffice“ keine Anlaufstelle. Diese befindet sich bei der Agentur für Arbeit in der Heinrich-Mann-Allee 103, Haus 44. Wie in anderen Kommunen befürchtet, geht Thomann für Potsdam nicht von Übergriffen auf Mitarbeiter der PAGA aus. Er hofft, mit Sachlichkeit und Höflichkeit eventuellen Ausbrüchen von ALG II-Empfänger begegnen zu können. Sollte das Gegenteil eintreten, werde auch in Potsdam auf einen Wachschutz zurückgegriffen. D.B.
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