ATLAS: Tiefe Gräben
Die unendliche und unselige Geschichte des Zanks und Zwists zwischen den jüdischen Gemeinden um den Synagogen-Neubau bekommt ein neues Kapitel. Nun hat die Potsdamer Gemeinde, die größte in der Mark, den Landesverband verlassen.
Stand:
Die unendliche und unselige Geschichte des Zanks und Zwists zwischen den jüdischen Gemeinden um den Synagogen-Neubau bekommt ein neues Kapitel. Nun hat die Potsdamer Gemeinde, die größte in der Mark, den Landesverband verlassen. Welche Konsequenzen das für das Synagogen-Projekt hat, ist noch gar nicht in Gänze abzusehen. Es sind aber keine guten, soviel steht fest. Einmal mehr zeigt sich, wie tief die Gräben zwischen den Menschen jüdischen Glaubens sind, die in Potsdam ganz überwiegend aus den alten Sowjetrepubliken übergesiedelt sind. Gegenseitige Schuldzuweisungen bestimmen momentan das öffentliche Bild, nicht die so wünschenswerte Suche nach einer Einigung – auch und vor allem über den Synagogen-Neubau, der – und daran kann gar nicht oft genug erinnert werden – der erste in Brandenburg nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist, womit die Mark in Ostdeutschland ein unrühmliches Schlusslicht bildet. Umso mehr steht die Landesregierung in der Pflicht. Damit das klar ist: Die Entscheidung der Landesregierung, den Bau der Synagoge bis zu einer Einigung der jüdischen Gemeinden zu verschieben, war richtig. Das Land steht aber auch in der Pflicht, diese Einigung zu befördern – durch eine Moderation und Mediation am Runden Tisch.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: