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Landeshauptstadt: Tierheim-Aufarbeitung im Netz

Rathaus: Keine Widersprüche zur Marquardter Straße

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Potsdams unendliche Geschichte um die bisher erfolglose Suche nach einem neuen Tierheim will das Rathaus auf seiner Internetseite www.potsdam.de aufarbeiten. Das kündigte die Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos) am Mittwoch gegenüber den PNN an. Auf dieser Seite solle das bisherige Verfahren transparent dargestellt werden – „wer hat was, wann und wo gesagt“, so die Dezernentin. Wann die Seite fertig sein soll, sei noch nicht klar.

Hintergrund der Informationsoffensive sind Vorwürfe, die etwa die Bürgerinitiative gegen ein Tierheim in Eiche auf ihrer Internetseite erhebt, die Stadtspitze verwickle sich bei dem Dauerthema in Widersprüche. Ein Beispiel dafür ist das Grundstück Marquardter Straße, auf dem der Tierschutzverein (TSV) ein Tierheim errichten will.

Immer wieder hatte die Stadtspitze zuletzt die Eignung dieses Grundstücks als Tierheimstandort bestritten. Das Areal am Rand von Fahrland stehe nur bedingt für Bebauungen zur Verfügung, da es auf diesem Grundstück Biotope gebe, die „schwierig liegen“, hatte Müller-Preinesberger zuletzt öffentlich erklärt. Zudem sei die Erschließung problematisch. Das würde den notwendigen Anforderungen an so ein Grundstück nicht entsprechen, so die Beigeordnete. Gestern sagte Müller-Preinesberger, für das Areal fehle zudem ein nötiger Bebauungsplan.

Demgegenüber zitieren die Tierheimgegner einen PNN-Beitrag aus dem März 2007, in dem Müller-Preinesberger erklärt, das fragliche Grundstück sei geeignet. In einem den PNN aus dem selben Monat vorliegenden Protokoll über ein Gespräch zwischen TSV und Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) steht zudem, auch der OB halte als Entscheidung fest, die Grundstücke „in Fahrland – Marquarder Straße“ und das inzwischen wegen Bürgerprotesten offenbar nicht mehr in Betracht kommende Areal am Rand von Eiche seien „als Tierheimstandort geeignet“. Müller-Preinesberger hatte dies so protokolliert. 2006 hatte zudem ihr Ex-Fachbereichsleiter für Soziales das strittige Grundstück an der Marquardter Straße als „groß genug“ für ein Tierheim bezeichnet – lediglich kleinere Fragen wegen eines kleinen Biotops seien zu klären.

Auf die damaligen Berichte angesprochen, antwortete die Rathaus-Pressestelle jetzt, es handele sich um ein „Missverständnis“. Schon damals habe eine Einschätzung vorgelegen, wonach die Marquardter Straße keineswegs so geeignet wie das Areal in Eiche sei. Als Beleg führt das Rathaus eine Übersicht an, die rathausintern im Jahr 2007 zu allen möglichen Tierheimflächen erstellt worden sei – und die für das Areal an der Marquardter Straße von „hohen Erschließungskosten“ ausgeht sowie von einer Genehmigungsfähigkeit nur unter Auflagen. HK

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