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Landeshauptstadt: Tierheim-Bau wird später fertig Treberhilfe plant Ausbildungsprojekt

Das neue Tierheim in Eiche wird definitiv nicht wie geplant am 1. Oktober dieses Jahres seine Arbeit aufnehmen können.

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Das neue Tierheim in Eiche wird definitiv nicht wie geplant am 1. Oktober dieses Jahres seine Arbeit aufnehmen können. Das sagte Sozialdezernentin Elona Müller gestern Abend am Rande des Neujahrsempfangs der Treberhilfe Brandenburg gGmbH in Caputh. Die gemeinnützige Gesellschaft hat bekanntlich zusammen mit der Tiertafel Deutschland e.V. den Zuschlag für den Betrieb der sogenannten „Tierinsel“ erhalten. Sowohl Müller als auch der Geschäftsführer der Treberhilfe, Harald Ehlert, rechnen mit einem Baubeginn noch im ersten Halbjahr. „Ende März, Anfang April“ erwarte man, dass der Bauantrag eingereicht wird, sagte Müller.

Hinter den Kulissen wird derweil noch über die Konditionen verhandelt. Ehlert erklärte, die Treberhilfe wolle das Grundstück in Eiche kaufen, laut Müller steht allerdings auch eine Erbpacht zur Disposition. Als weiterer Konfliktpunkt könnte sich die Belastung des Bodens mit Schadstoffen herausstellen. Wie berichtet, ist bislang noch unklar, wie viel die Beseitigung des teilweise mit Altöl belasteten Grundstücks kostet. Dies müsse geklärt werden, betonte Ehlert.

Er sei dennoch zuversichtlich, in den nächsten „vier bis sechs Wochen“ einen Zeitplan für den Bau vorlegen zu können, den die Treberhilfe selbst bezahlen will. Zur Höhe der Investition könne er auch erst dann Angaben machen. Seine Gesellschaft werde das Objekt dann an die Tiertafel vermieten, die sich um die Betreuung der Fundtiere kümmern soll, während die Treberhilfe die Hoheit über das Sozialprojekt hat, bei dem jährlich bis zu 20 Jugendliche zwischen 18 und 20 Jahren über den Umgang mit Tieren einen geregelten Tagesablauf lernen sollen. Besonders gegen dieses Projekt gibt es heftigen Widerstand Eicher Bürger, die bereits Klagen gegen die „Tierinsel“ angekündigt haben.

Die Ängste der Anwohner versuchte Ehlert zu entkräften. „Das wird ein gutes soziales Projekt werden“, sagte er. Die Jugendlichen stammten zumeist aus betreuten Wohnformen und seien keineswegs Kriminelle.

Nachdem die Treberhilfe im vergangenen Jahr ihr Potsdamer Domizil in der Hebbelstraße 53 gekauft hat, will sie auch ihr Engagement hier ausweiten. Ab 1. Juli sollen in dem Haus Mitarbeiter von Organisationen der Obdachlosenhilfe aus ganz Deutschland hier ausgebildet werden, kündigte Ehlert an. Wöchentlich würden „zwölf bis 15“ Personen zu den Schulungen erwartet. Für den Ausbildungsbetrieb hoffe er auf eine Förderung durch das Bundessozialministerium, so Ehlert. Auch über die Etablierung betreuten Wohnens für Jugendliche in Potsdam denke man nach und halte nach geeigneten Objekten Ausschau. Ähnliche Projekte betreibe man in Berlin seit 20 Jahren mit großem Erfolg, sagte Ehlert. Müller begrüßte diese Pläne. Ähnlich wie bei den Kitas sei es auch bei Obdachlosen wünschenswert, über Trägervielfalt eine hohe Qualität zu sichern. pee

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