Landeshauptstadt: Tierheim: Bauantrag erst im Mai Kritische Debatte
im Ortsbeirat Eiche
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Eiche - Für die in Eiche vorgesehene „Tierinsel Potsdam“ am Weg nach Bornim 14 werden die Tiertafel Deutschland e. V. und die Treberhilfe Brandenburg gGmbH als Betreiber nunmehr frühestens im April oder Mai Bauantrag stellen. Dies teilte Andreas Ernst, in der Stadtverwaltung Fachbereichsleiter Gesundheit und Soziales, am Donnerstagabend im Ortsbeirat Eiche mit. Angaben über die Gründe der mehrmonatigen Verzögerung nannte er nicht. Die Inbetriebnahme der Einrichtung zum 1. Oktober dieses Jahres dürfte damit hinfällig sein.
Nach einem Gespräch bei der Sozialbeigeordneten Elona Müller, in dem sie das in Eiche umstrittene Tierheimprojekt erläuterte, hatte der Ortsbeirat Gelegenheit zu Nachfragen erhalten. Dazu waren auch die Tiertafel-Vorsitzende Claudia Hollm und Treber-Prokurist Jochen Becker erschienen. In hartnäckigen Nachfragen der Beiratsmitglieder Eberhard Kapuste (CDU) und Willi Koch (Linke) wurde deutlich, dass sie die Kompetenz der Betreiber bezweifeln, das Tierheim über die Vertragsdauer von 15 Jahren erfolgreich zu führen. Fragen zur Vertragsgestaltung und zur finanziellen Beteiligung der Stadt wich Andreas Ernst mit dem Hinweis auf die noch laufenden Verhandlungen aus. Eine umfassende Information könne erst mit Einreichen des Bauantrags gegeben werden. Davor soll der Ortsbeirat nochmals unterrichtet werden, erst dann sei auch eine weitere Einwohnerversammlung in Eiche sinnvoll. In den nächsten Tagen will die Tiertafel Infotafeln über die Tierinsel im Bürgertreff Kaiser-Friedrich-Straße und in der Grundschule Eiche aufstellen. Danach sollen sie an anderen Orten der Stadt gezeigt werden. Diese Informationen können auch auf der Webseite des Vereins abgerufen werden.
Sechs Festangestellte, examinierte Tierpfleger und Tierarzthelfer und dazu ein Hausmeister sollen eine Rundumbetreuung der Tiere in den „Rudelhäusern“ für die Hunde, im Katzen- und im Kleintierhaus sichern. Die 15 bis 20 Obdachlosen im Alter von bis zu 30 Jahren, würden unter deren Anleitung ausschließlich als Hilfskräfte eingesetzt. Auf dem Gelände seien früher von der DDR-Zivilverteidigung und dann von einer Baurecyclingfirma genutzte Flächen renaturiert worden. Für die Neubauten, die auf bescheidenem Level errichtet würden, gebe es genügend Platz. Eine Gefährdung der unter Naturschutz stehenden Düsteren Teiche bestehe nicht.
Nicht zur erneuten Vorstellung des Tierinselprojekts erschienen waren Vertreter der Bürgerinitiative „Kein Tierheim in Eiche“. Diese Veranstaltung sei für sie ohne Belang, hatte Sprecher Thomas Grützmann erklärt, da sie die Errichtung eines Tierheims im Ortsteil Eiche generell ablehne. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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