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Landeshauptstadt: Tierheim: Bürgerentscheid angestrebt

Tierschutzverein will Bürgerbegehren initiieren und trotz der Kündigung das Tierheim weiter betreiben

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Wildpark - Der Vorstand des Potsdamer Tierschutzvereins strebt ein Bürgerbegehren zum Tierheim an. Wie Niklas Wanke, Vorsitzender des Tierschutzvereins Potsdam und Umgebung (TSV), gegenüber den PNN sagte, werde das Begehren im kommenden Jahr gestartet. Ziel sei es, bis zur Kommunalwahl im Herbst einen Bürgerentscheid herbeizuführen. Zudem will der Tierschutzverein den jetzigen Standort am Wildpark weiter als Tierheim für die Tiere aus den Potsdamer Umlandgemeinden nutzen.

Die Stadt Potsdam hat bekanntlich den Betreibervertrag mit dem Tierschutzverein gekündigt und wird die Fundtiere der Landeshauptstadt künftig im Pfötchenhotel Beelitz betreuen lassen. Die sechs bisher beim TSV beschäftigten Tierheim- Mitarbeiter werden allerdings nicht vom Pfötchenhotel übernommen und haben ihre Kündigung erhalten. Wanke erklärte, da die Betreuung nicht an die Stadt überging, habe die Stadt auch nicht in der Pflicht gestanden, die Mitarbeiter zu übernehmen.

Auch für die bislang von Potsdam betreuten Fundtiere aus neun Umlandgemeinden und Städten ist noch keine Lösung gefunden. Wanke erklärte nun, er würde die Tiere aus dem Umland weiter in Obhut nehmen, und zwar am Standort des jetzigen Tierheims nahe dem Keiserbahnhof. Denn bislang gibt es seitens der Stadt keine Nachnutzung der Einrichtung, die mit dem Ende des Vertrages ab Januar leer stehen wird. Wanke, der sich am Donnerstag auch bei der Oberbürgermeister-Sprechstunde des Senders Potsdam TV zu dem Problem gemeldet hat und ins Studio gestellt worden ist, forderte Jakobs dabei zu neuen Gesprächen zwischen Tierschutzverein und Verwaltung über die Fortführung eines Tierheims am jetzigen Standort auf. Andere Nutzungen als eine Tierklinik sind laut Aussage der Baubeigeordneten Elke von Kuick- Frenz (SPD) auch nicht möglich, da dieser Standort im gültigen Flächennutzungsplan als Tierklinik ausgewiesen ist. Im derzeit diskutierten neuen Entwurf des Plans wird die Fläche als Wald gekennzeichnet.

Gegenüber den PNN betonte der Vereinsvorsitzende, dass der Betreuungsumfang im Pfötchenhotel nur einen Bruchteil der bisher aufgenommenen Tiere beträfe. Zwar würden jetzt alle Tiere auf einmal nach Beelitz gebracht, doch hätten sich die Neuaufnahmen im Laufe eines Jahres bislang in drei Kategorien gesplittet: Ein Drittel der Tiere sei aus dem Umland gekommen, ein Drittel über den TSV und ein Drittel über die Stadt. Wanke rechnet damit, dass allein das städtische Drittel künftig nach Beelitz geschafft werde. Für die anderen Tiere müssten andere Möglichkeiten gefunden werden. Eine Zusammenarbeit mit den Beelitzern schließt er derzeit aus, weil es keine Gespräche gebe.

Der TSV ist mit über 1000 Mitgliedern einer der größten Vereine in der Landeshauptstadt. Wanke rechnet daher damit, dass bei einem Bürgerbegehren die nötigen Stimmen für einen Bürgerentscheid gesammelt werden. Ziel sei auch, die Potsdamer vor der Kommunalwahl zu mobilisieren. Jan Brunzlow

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