Landeshauptstadt: Tierheim-Diskussion dauert an
Sozialarbeiter Voehse kritisiert Kapuste: Bedarf für Sozialprojekt ist gegeben
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Der Streit um das geplante Tierheim mit angekoppeltem Sozialprojekt geht weiter. Nun melden sich die „Wildwuchs“-Straßensozialarbeiter zu Wort und kritisieren den Eichener Ortsbeirat Eberhard Kapuste (CDU). Der hatte das Vorhaben am Donnerstag als „reines Prestigeobjekt ohne substanziellen Inhalt“ bezeichnet.
Die Sozialarbeiter sehen dies nicht so. Gerade Jugendliche, die sich am Rande der Obdachlosigkeit befinden würden, könnten in so einem Projekt eine sinnvolle Beschäftigung finden, sagte „Wildwuchs“-Streetworker Gregor Voehse, zugleich Stadtverordneter für Die Andere. „Wir haben schon mehrfach auf das Problem dieser verdeckten Wohnungslosigkeit hingewiesen“, so Voehse. Dazu zählten Jugendliche ohne Einkommen, die als „Sofa-Hopper“ von Freund zu Freund ziehen müssten, weil sie nicht mehr bei ihren Eltern wohnen bleiben könnten oder wollten. „Solche Fälle tauchen in keiner Statistik auf, sie begegnen uns aber immer wieder“, so der Sozialarbeiter. In einem Tierheim mit Sozialprojekt könnten sie auch an eine Lehre herangeführt werden.
Diese Woche hatte die Vergabekammer des Landes Teile des aktuellen Ausschreibungsverfahrens für Bau und Betrieb eines neuen Tierheims für nichtig erklärt. Die Verwaltung will nun nachbessern und das Verfahren teilweise wiederholen. HK
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