Landeshauptstadt: Tierheim erneut Thema im Ortsbeirat Eiche
Linke-Fraktionschef Scharfenberg: Sozialpädagogisches Konzept für Einrichtung ist „größtes Problem“
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Eiche - Nach dem Vergabestopp beim Tierheim-Neubau in Eiche soll sich nach Antrag von Eberhard Kapuste (CDU) der Ortsbeirat erneut mit den Tierheim-Plänen beschäftigen. Gleichzeitig forderte Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg die Stadtverwaltung auf, das Gesprächsangebot des Tierschutzvereins Potsdam und Umgebung e.V. (TSV) für ein Tierheim in Potsdam anzunehmen. „Der TSV ist der natürliche Partner für die Stadt bei solch einem Vorhaben“, reagierte Scharfenberg am Sonntag beim „Rathausreport“ seiner Fraktion auf ein Dialogangebot des Vereins an die Stadt.
Der Eicher Ortsbeirat hatte sich vor drei Jahren mehrheitlich für die auf dem ehemaligen Gelände der DDR-Zivilverteidigung geplante Einrichtung ausgesprochen. Damals war aber noch ein „klassisches“ Tierheim ohne Tierfriedhof, Hundeschule und Tierpension und ohne Sozialpädagogik vorgesehen, erklärt Kapuste. Dann wurde ein Projekt zur Eingliederung Obdachloser hinzugefügt, das in Eiche teilweise auf Widerstand stößt. Ortsbeiratsmitglied Kapuste begründete seinen Antrag für die Ortsbeiratssitzung am 29. April mit dem Befremden bei zahlreichen Bewohnern des Ortsteils, dass auch nach der Absage an die unter Untreueverdacht stehende Treberhilfe als Betreiber eine „sozialpädagogische Komponente“ für die Einrichtung beibehalten werden soll. Zu diesem Punkt hatte Oberbürgermeister Jann Jakobs erklärt, die Ausschreibung werde nicht geändert. Ansonsten müsse das Verfahren neu begonnen werden. Auch Linke-Fraktionschef Scharfenberg stieß sich an dem sozialpädagogischen Konzept, bei dem obdachlose Jugendliche die Tiere betreuen sollen. „Das wurde genau passend für die Treberhilfe aufgepfropft“, sagte Scharfenberg, der die sozialpädagogische Komponente als „größtes Problem“ bei der Tierheim-Ausschreibung bezeichnete.
Die erneute Verzögerung beim Tierheim-Neubau ordnete Scharfenberg als „Schaden für die Stadt“ ein. „Es rächt sich die Fehlentscheidung, das einstige Tierheim einfach zu schließen, ohne einen Ersatz zu haben.“ Seit Jahren würde sich Potsdam nun bei der Versorgung von Fundtieren an „Kompromissen entlanghangeln“. E. Hoh/KG
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